Dillishausen/Lks. Ostallgäu - Der Landschaftspflegeverband Ostallgäu, die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Ostallgäu und die Regierung von Schwaben kümmern sich seit einigen Jahren intensiv um die Wiesenbrütergebiete rund um Lamerdingen. Der Kiebitz ist hier noch regelmäßig als Brutvogel anzutreffen, nicht nur auf Wiesen, sondern auch auf Äckern. In einer Feierstunde im Gasthof Völk (Dillishausen) wurde das Engagement von acht Bauern nun gewürdigt.
Landschaftspflegeverband beteiligt
Die Moderation und Projektvorstellung hatte Dipl-Ing. Annette Saitner, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Ostallgäu e.V. (LPV). Sie dankte den Landwirten, die im Rahmen des Projektes „Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement Schwaben“ freiwillige Vereinbarungen einhielten, mit denen der Bruterfolg der Vögel deutlich verbessert werden konnte. Projektträger ist der Landschaftspflegeverband Ostallgäu e.V., der sich seit diesem Jahr nicht nur um die Ostallgäuer Wiesenbrütergebiete kümmert, sondern auch landkreisübergreifend im Unterallgäu und im Landkreis Augsburg tätig wird, weil die Schutzgebiete nicht an den Landkreisgrenzen aufhören. Die Geschäftsführerin erinnerte daran, dass es in Lamerdingen schon mehrere Veranstaltungen des Landschaftspflegeverbandes zum Wiesenbrüterschutz gab, beginnend mit einem Glückspiralen-Projekt im Jahr 2016.
Kiebitzgelege schwierig zu sehen
Zur Situation der Kiebitze führte Klose aus, dass der Bestand im Lauf der Jahre um 90 % zurückgegangen ist. Auch wenn die erwachsenen Tiere mit ihrer Schwarz-Weiß-Färbung recht auffällig sind, müsse man schon sehr genau hinschauen, um eine Brut dieser Vögel zu entdecken, da Küken und Eier von der Natur mit „Tarnkleidung“ ausgestattet sind und kein eigentliches „Nest“ gebaut wird.
Die Eier werden direkt auf den Boden gelegt. Die letzten Sommer waren relativ trocken, was den Kiebitzen nicht behagte. Sie bevorzugen feuchtere Bereiche. Auch im Buchloer und im südlichen Augsburger Raum sowie im Mindeltal bestehen Brutgebiete. Interessant sei die Entwicklung des Kiebitzes vom früheren typischen Wiesenbrüter hin zu den Äckern, erklärte Saitner. Inzwischen brüten bis zu 80 % dieser Vögel auf Äckern, nicht nur hier, sondern in ganz Deutschland! Deshalb solle man vor der Bewirtschaftung nicht nur in Wiesen, sondern auch auf Äckern nach diesen etwa taubengroßen Bodenbrütern schauen.
Ausgleich für spätere Mahd
Im Grünland könne ein späterer Schnittzeitpunkt oder eine Bewirtschaftungsruhe zur Brutzeit festgelegt werden. Hierfür werden bis zu 425 €/ha bezahlt. Und auch ein Düngeverzicht wird zwischen 90 und 350 €/ha honoriert. Die Verwendung eines Messermähwerks, das insektenschonender ist als ein Kreiselmähwerk, wird mit 120 €/ha belohnt.
Wofür gab es die Ehrung?
- Die Landwirte Johann Ulrich, Erwin Scheifele und Christoph Egger (alle Langerringen) wurden geehrt, da sie ein oder zwei Brutplätze auf Äckern von der Bewirtschaftung herausgenommen haben.
- Wolfgang Eschenlauer (Dillishausen) schützte zwei Brutplätze
- Hermann Hagg (Langerringen) schützte drei Brutplätze auf Äckern.
- Robert Morgenländer (Lamerdingen) nahm eine verspätete Maisaussaat auf 1,32 ha vor.
- Michael Engelhart (Lamerdingen), vereinbarte auf zwei Flächen mit insgesamt 2,23 ha eine verspätete Maisaussaat zugunsten der Kiebitze.
Besonders gewürdigt wurde die Arbeit der beiden nächsten Geehrten: