Kadeltshofen/Lks. Neu-Ulm Der Sommer 2022 war der wärmste Sommer seit der Aufzeichnung des Wetters, was zwangsläufig zu Problemen unter anderem bei der Wasserversorgung der Bäume, hauptsächlich der Fichte geführt hat. Die Waldbesitzer im Landkreis Neu-Ulm unternahmen deshalb größte Anstrengungen, um die Wälder in naturnahe, klimastabile Mischwälder umzubauen. Bei der Jahresversammlung der FBG Neu-Ulm sprachen die Verantwortlichen von insgesamt 155.398 Pflanzen die gesetzt wurden, der Anteil an Laubholz betrug mit knapp 128.000 Stück (ca. 82 %).
Von allen gepflanzten Baumarten nimmt die Eiche mit Abstand den ersten Platz ein. 52.258 Pflanzen der heimischen Baumart wurden in den Boden ausgebracht. Auch die Buche (19.295 Stück), Linde (10.535), Hainbuche (9037) und Bergahorn (8005) haben große Anteile am Waldumbau. Die Douglasie (10.301) ist das meistgepflanzte Nadelholz. Was die Diskussion zu diesem Thema leider zeigte, ist, dass die Unterstützung für einen Waldumbau durch die Jäger eher gering ist. Die Folge davon: Der Waldumbau finde in der Regel hinter Zäunen oder mit Einzelschutz der Forstpflanzen statt.
Fast 48.000 Festmeter vermarktet
Vorstand Clemens Weber blickte in seinem Bericht auf ein arbeitsreiches, aber sehr erfolgreiches Jahr zurück, mit einem Rekordergebnis bei der Holzvermarktung mit 47.782 fm.
Der Mitgliederstand erhöhte sich auf 1108 Mitglieder mit 6839 ha Waldfläche, wie Geschäftsführer Ekkehard Steger erklärte. Bei der von der FBG Neu-Ulm organisierten 25. Laub- und Wertholzsubmission in Leipheim lagen 1190 Stämme mit insgesamt 1701 fm zur Versteigerung aus. Der Spitzenstamm mit dem höchsten Gebot kam von einem Mitglied der FBG Neu-Ulm. Der eher unscheinbare Bergahorn fiel durch seine besondere Maserung auf und erzielte 4009 €/fm.
Vom Wald ins Sägewerk
Im Gastvortrag erklärte der Vorstandsvorsitzende der in.Silva e.G., Christian Bliestle, die Vorgänge von der Bereitstellung von Rundholz über die Logistik bis hin zu der Vermessung und Sortierung im Sägewerk. Die Genossenschaft vermarktet jährlich zwischen 350.000 bis 400.000 fm Fichtenrundholz.
Großes Augenmerk legt in.Silva auf eine reibungslose Abwicklung, gute Holzpreise und auf eine beständige Belieferung der Sägeindustrie, auch im Sommer. Vorsitzender Bliestle betonte, dass eine zügige Bereitstellung von frischem Käferholz nicht nur positiv für den Waldschutz ist, sondern sich auch finanziell lohne, da die Sortierung frischer Hölzer eindeutig besser sei, als die Sortierung bereits verfärbter.