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Justiz

Tierschutz-Skandal: Landwirte schweigen

Richterhammer
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Redaktion Wochenblatt
am Dienstag, 20.09.2022 - 17:14

Zwei Landwirte aus Bad Grönenbach müssen sich vor Gericht verantworten. Sie sollen Tiere nicht ausreichend versorgt haben.

Memmingen Zwei Landwirte aus Bad Grönenbach (Lks. Unterallgäu) stehen derzeit in Memmingen vor Gericht. Die beiden Landwirte, Vater und Sohn, sollen, wie die Staatsanwaltschaft erklärte, einige ihrer Tiere nicht ausreichend versorgt haben. Die beiden Angeklagten verfolgten beinahe regungslos die Verlesung der Klageschrift durch die Staatsanwaltschaft.

Wie die Staatsanwaltschaft sagte, sollen sich die Tiere in einem schlimmen Zustand befunden haben. Deshalb musste ein Teil der betroffenen 54 Tiere geschlachtet oder eingeschläfert werden. Die Anklageschrift listet die einzelnen Fälle detailliert auf. So seien Tiere nicht in einer Krankenbucht abgesondert worden, sondern hätten sich mit weiteren Tieren im Normalstall befunden. Aufforderungen des Landratsamtes, einzelne Kühe von einem Tierarzt behandeln zu lassen, seien laut der Staatsanwaltschaft ignoriert worden.

Ein Kälbchen sei bei der Kontrolle am 20. August 2019 tot in der Kälberbox aufgefunden worden. Die Augen seien tief eingesunken gewesen, das Kälbchen sei schlicht ausgetrocknet. Laut der Staatsanwaltschaft soll das Tier längere Zeit erhebliche Schmerzen erlitten haben.

Die Staatsanwaltschaft machte den beiden Angeklagten noch weitere Vorwürfe. So soll der Vater Kühe gekauft aber den Preis nicht bezahlt haben.

Am Freitag, 23. September 2022, geht der Prozess um 9.30 Uhr vor dem Landgericht Memmingen weiter. Mit einem Urteil wird Ende Oktober gerechnet.