Sigmarszell/Lks. Lindau Im Landkreis Lindau wurden die ersten Streuobstbäume im Rahmen einer neuen Förderinitiative gepflanzt. Das berichtet das Amt für ländliche entwicklung Schwaben. Helmut Bayer, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Sigmarszell, stellte den ersten Förderantrag in Schwaben – nur wenige Tage nach dem bayernweiten Startschuss der Initiative „Streuobst für alle.“
Bayer, der seit Jahren im Herbst Obstbäume ordert, hatte online beim Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben (ALE) einen Förderantrag über 100 Streuobstbäume gestellt. Jeder einzelne davon wird mit bis zu 45 € gefördert, was im Fall von Bayer ausreicht, um 100 % der Anschaffungskosten zu decken. Den Sammelantrag stellte er nicht nur für Vereinsmitglieder, auch Externe beteiligten sich, was ganz im Sinne des Förderprogramms ist: Vereine, Kommunen oder Verbände können die Bäume zur Pflanzung an Privatpersonen und Landwirte weitergeben oder gleich Sammelanträge stellen.
Größter Abnehmer der Sammelbestellung von Helmut Bayer war Christian Kern. Der Sigmarszeller pflanzte nahe seines Wohnhauses 32 neue Bäume.
Traditionen beleben
Das neue Programm „Streuobst für alle“ treffe den Sigmarszeller Nerv, wie Bürgermeister Jörg Agthe sagte und lobende Worte für die Familie Kern fand. Sie besäßen „feine Antennen“. Es sei ihnen ein Anliegen, Tradition zu beleben. Dazu gehörten eben auch Streuobstwiesen, deren Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind, die jedoch enorme Bedeutung für die Kulturlandschaft und die Biodiversität haben.
ALE-Leiter Christian Kreye stellte das Engagement Bayers und der Familie Kern heraus. „Es braucht Lebensräume, um dem Artenrückgang entgegenzuwirken“, so Kreye, „und es braucht auch jemanden, der pflanzt, pflegt und den Ertrag nutzt.“ So wie die Familie Kern, die für ihre neue Streuobstwiese Boskopäpfel wählte: Eine Sorte, die viele Hobbybäckerinnen und -bäcker schätzen und die über das neue Programm grundsätzlich mit bis zu 45 € pro Baum gefördert wird.
Neuer Antrag im nächsten Jahr
Helmut Bayer plant, im nächsten Herbst erneut eine Obstbaumbestellung und dafür abermals einen Förderantrag zu stellen. Möglich ist dies auf digitalem Weg. Nähere Informationen erhalten Interessierte unter www.stmelf.bayern.de/förderwegweiser. Ansprechpartnerinnen im ALE sind Marianne Höbel, Tel. 08282-92379, und Susanne Rupp, Tel. 08282-92144.