Für die Waldbesitzer zeigt sich nach einem desaströsen Jahr wieder ein Silberstreif am Horizont. „Die derzeitige Lage am Holzmarkt ist ruhig und stabil“, sagt Philipp Hanner.
Der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Augsburg-West verweist auf die längerfristigen Verträge mit den Großsägewerken, welche den Holzanfall entzerren und die Lagerbestände im Wald verringern. Für die Endverbraucher haben die Schnittholzpreise angezogen und manche Zimmereien müssen bereits auf bestellte Holzpartien warten.

Die längerfristigen Verträge mit den Großabnehmern haben den Vorteil, dass die vereinbarten Preise und Mengen seit Oktober bis Anfang März galten. Deshalb machten viele Waldbesitzer 2020 bereits im November und Dezember ihr Holz und warteten nicht erst die neuen Preise im Januar ab. Auch für die Abnehmer sei es angenehmer, wenn sie längerfristig planen können. „Wie sich der Preis im Rundholzsegment entwickelt, ist sehr schwer vorherzusagen“, sagt Hanner. „Fakt ist, dass auch zum aktuellen Preis von den größeren Forstbetrieben und im Staatswald Holz gemacht wird.“
Die kleineren Privatwaldbesitzer hielten sich dagegen mit dem Einschlag zurück. „Die Holzpreise im Kurzholz geben keinen Anlass zum Jubelschrei.“ Für den FBG-Geschäftsführer stellt sich jetzt die Frage, ob das vorhandene Frischholz für die Sägeindustrie ausreicht. Eine Grundversorgung mit schlechtem Holz aus Schadensgebieten sei jedoch weiterhin vorhanden. Der Langholzeinkauf fand wie immer meist bis Weihnachten statt und die entsprechenden Verträge wurden gut bedient. Beim Papierholz bittet Hanner die Waldbesitzer dringend um eine Anmeldung der Mengen bereits vor dem Einschlag, nachdem der UPM-Konzern als größter Abnehmer die Monatsmengen kontingentiert und über das Jahr verteilt hat.
Im Geschäftsjahr 2019/20 vermarktete die FBG Augsburg-West rund 30 200 fm Stammholz, 1700 rm Papier- und 545 rm Brennholz sowie 9000 srm Hackschnitzel. Insgesamt ist das ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die geringere Vermarktungsmenge führt Hanner vor allem auf den Verfall der Holzpreise seit dem Sommer 2019 infolge der großen Schadholzmengen aus Tschechien und Mitteldeutschland zurück.
Der Sturm „Sabine“ hatte im Februar 2020 für unplanmäßige Holzeinschläge gesorgt, was die Vermarktungsmenge ansteigen ließ. Aufgrund der gefallenen Preise sank der Umsatz der FBG um 500 000 auf 2,2 Mio €. „Auf das Geschäftsergebnis hat der Umsatz aber keinen direkten Einfluss“, betont Hanner. „Deshalb konnten wir das Jahr 2020 sogar mit einem leichten Gewinn abschließen.“