Hirblingen/Lks. Augsburg Blasius erlitt um das Jahr 316 den Märtyrertod: Er wurde mit Eisenkämmen zerfleischt. Der Legende nach soll er vor seiner Ergreifung in größter Vertrautheit mit den Tieren geredet haben. Daher wird Blasius heute in vielen Gegenden als Viehpatron verehrt und oft inmitten von Tieren dargestellt.
Der Heilige Blasius als Viehpatron und Nothelfer
Eine weitere beliebte Darstellung zeigt ihn mit einem Schweinskopf als Attribut. Wie dazu berichtet wird, soll er einer Frau wieder zu ihrem Schwein verholfen haben, das von einem Wolf gerissen wurde: Obwohl der vierbeinige Räuber das Schwein bereits gerissen und verschleppt hatte, brachte er es auf die Fürbitte des heiligen Blasius hin unangetastet wieder zurück. Dem Schwein half‘s wenig: Zum Dank brachte die Frau Blasius den Schweinskopf ins Gefängnis.
Blasiussegen mit zwei gekreuzten Kerzen

Unsere heutiges Blasius-Brauchtum beruht jedoch auf einer anderen Legende: Demnach soll der Heilige einen Buben geheilt und am Leben erhalten haben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Seit dem 6. Jahrhundert wird Blasius – er zählt zu den 14 Nothelfern – schon als Patron bei Erkrankungen des Kehlkopfes und bei Halsweh angerufen.
Die einzige dem heiligen Blasius geweihte Kirche im Landkreis Augsburg steht in Hirblingen. Während der Blasiussegen bei uns vom Priester mit zwei gekreuzten, um den Hals gehaltenen Kerzen gespendet wird, bestreicht man beispielsweise in Rom den Hals der Gläubigen mit in Öl getauchten kleinen Kerzen. Die gekreuzten Kerzen haben sich gegenüber dem Schweinskopf als Attribut des Heiligen dann immer mehr durchgesetzt.
Heiliger Blasius schützt Herde vor dem Wolf
Auf Blasius᾽ Vertrautheit mit den Tieren geht ein anderer Brauch zurück: Am Stab der Schweinehirten wurde früher ein Zettel mit dem Namen des Heiligen befestigt oder der Name wurde in den Stab eingeritzt. So sollte die Herde beim Austrieb auf die Weide vor reißenden Wölfen geschützt werden. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zahlreiche weitere Patronate des heiligen Blasius, die in Anlehnung an seinen Namen erfunden wurden, sogenannte Volksetymologien: Blasius wurde angerufen bei Blasenkrankheiten, bei allen Gefahren, die beim Blasen des Windes drohen. Er wurde zum Patron der Windmüller und der Musikanten, die ein Blasinstrument spielen und dabei „viel Luft“ brauchen. Nach alter Überzeugung sollte am Blasiustag auch nicht mehr gesponnen werden, „weil sonst der Wind das Dach zerreißt“.