Münsterhausen/Lks. Günzburg - "Die Dorfgemeinschaft ist enger zusammengerückt, die Vereine arbeiten deutlich enger zusammen, als das früher war“, so lautet ein Fazit von Münsterhausens Bürgermeister Robert Hartinger zum Abschluss der Dorferneuerung. Und Landrat Hubert Hafner betonte bei der Abschlussfeier zur Dorferneuerung: „Münsterhausen hat Flair, eine gute Infrastruktur und ein funktionierendes Vereinsleben“. Mit einem attraktiven Gewässerinformations- und Erlebnispfad und Wasserspielplatz hat sich die Marktgemeinde zudem ein Alleinstellungsmerkmal in der Region geschaffen.
Im Jahr 1580 wurde Münsterhausen zum Markt erhoben. Der Ort im Landkreis Günzburg entstand aus den ehemals selbständigen Dörfern Münster und Hausen. Im Jahr 2006 leitete das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben (ALE) für den Markt die Dorferneuerung ein. In Maßnahmen der Dorferneuerung wurden seither knapp 1,4 Mio. € investiert. Rund 840.000 € erhielt Münsterhausen für diese Projekte an Zuschüssen von Europäischer Union, Bund und Freistaat Bayern. „Münsterhausen wurde dadurch schöner, liebens- und lebenswerter“, so Bürgermeister Hartinger.
„Die Münsterhauser schafften mit ihren Investitionen einen Mehrwert, der nicht nur in Euro und Cent zu beziffern ist, der aber umso deutlicher spürbarer wird“, so Behördenleiter Christian Kreye vom ALE und ergänzte: „Sie bewirkten einen Mehrwert an Lebensqualität und legten die Grundlage für eine lebendige Heimat mit hoher Attraktivität“. Münsterhausen habe die Vorteile einer Dorferneuerung erkannt und diese vollumfänglich genutzt. Der leitende Baudirektor wünschte sich, dass der „Geist“ der Dorferneuerung, wie Inspiration, Impulse und Anreize, über den Tag des förmlichen Abschlusses hinaus weitergehe.
Meilensteine der Dorferneuerung
- Prägend für die Dorferneuerung war die Bauphase von 2009 bis 2018. Es konnten viele Ideen aus der Vorbereitungsphase umgesetzt werden. Folgende Projekte wurden verwirklicht:
- Der Gewässerinformations- und Erlebnispfad. Dabei ist es gelungen, die Mindel als prägendes Element ihrer Heimat erfahrbar zu machen.
- Der Bau eines Wasserspielplatzes mit Barfußpfad westlich der Sportanlage.
- Die Errichtung eines Bewegungsparks mit attraktiven Sportgeräten.
- Anbau an die Mehrzweckhalle.
- Der Bau eines Dorfplatzes mit Beachvolleyballfeld.
- Die Neugestaltung des Kirchplatzes.
- Dörfliche Gestaltungsmaßnahmen an zahlreichen innerörtlichen Straßen und Wegen.
- Der Bau von Fußgängerstegen über die Mindel und den Mühlkanal.
- Die Verbesserung des Lebensraumes für Pflanzen und Tiere. Es wurden Linden, Säulenhainbuchen, Wildkirschen, Scharlachkastanie, Spitzahorn, Wildbirnen, Eberesche, Wild- und Ziersträucher, Bodendeckerrosen und bodendeckende Stauden gepflanzt.
- Innerhalb des Ortes wurden neue Nisthilfen für Gebäudebrüter und Fledermäuse aufgestellt, um so die Vielfalt der heimischen Vogel- und Tier-welt zu fördern.
Spitzenstellung bei privater Förderung
Die Bürger von Münsterhausen ergriffen die Gelegenheit und nahmen das Angebot der Unterstützung von privaten Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung an. Für Investitionen von 2,7 Mio. € wurden am Ende Fördergelder von rund 330.000 € durch das ALE ausbezahlt. Damit hat Münsterhausen in der „privaten“ Dorferneuerung Akzente gesetzt und nimmt mit dieser Größenordnung in Schwaben eine Spitzenstellung ein.
Die Krumbacher Behörde wird in Münsterhausen weiterhin tätig sein. Über den Neubau der westlichen Ortsumfahrung ist das Amt mit einem Unternehmensverfahren vor Ort tätig. Das Projekt trägt dazu bei, die Nachteile in der Agrarstruktur durch die Ortsumgehung zu beheben und die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern. „Ich denke da zum Beispiel an die Anpassung des vorhandenen Wegenetzes an die neue Infrastruktur, die Bereitstellung von Ersatzgrundstücken für die Landwirte oder das Zusammenlegen landwirtschaftlicher Grundstücke“, so Kreye. Ferner soll bei diesem Projekt durch gezielte Maßnahmen die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes gestärkt werden.