
Die Andechser Molkerei Scheitz initiiert ein einzigartiges Pilotprojekt mit dem Ziel der regionalen CO2-Bindung durch Humusaufbau. Das Wochenblatt hat bereits letzte Woche darüber berichtet - Molkerei vergütet Bauern Klimaschutz. Jetzt liegen weitere Details vor.
Im Rahmen der Initiative „KlimaBauer“ werden Maßnahmen zur Vermeidung der Freisetzung sowie der Bindung von CO2 vor Ort bei den „KlimaBauern“ entwickelt und erprobt und die eingesparten sowie zusätzlich gebundenen Tonnen CO2 ab Projektbeginn von der Andechser Molkerei Scheitz direkt vergütet. Dabei werden die „KlimaBauern“, auch etliche der etwa 150 Scheitz-Milchlieferanten aus dem Allgäu. wissenschaftlich begleitet und durch ein Netzwerk an Akteuren unterstützt.
In Arbeitskreisen wurden die Themen Tierwohl, Biodiversität und gesunder Boden mit Humusaufbau aufgearbeitet. Deutlich wurde: Alles ist miteinander vernetzt. So zählt beim Klimaschutz der gemeinsame Weg, der entscheidende Schritt in eine zukunftsweisende Richtung. Deshalb hat die Andechser Molkerei Scheitz mit ihren Bio-Milchbauern nun diese deutlich erweiterte Zusammenarbeit vereinbart. Geschäftsführerin Barbara Scheitz: „Wir wollen zeigen, dass gesellschaftliche und ökologische Leistungen und Herausforderungen auch in der Landwirtschaft eng miteinander verbunden sind. Die Bio-Landwirtschaft ist Teil der Lösung für den Klimaschutz. Mit der regionalen CO2-Kompensation beweisen wir in einem bislang einzigartigen Pilotprojekt, dass CO2-Bindung im eigenen Wertschöpfungsnetzwerk möglich wird.“
Bislang sind 10 % der Bauern dabei
Bislang haben sich für die Initiative bereits mehr als 10 % der Andechser Bio-Milchbauern verpflichtet ein Managementsystem umzusetzen, das Veränderungen initiiert, dokumentiert und kurz- und langfristig bewertet. In der konkreten Umsetzung bedeutet das: Die „KlimaBauern“ werden vor Ort besucht und hinsichtlich der Maßnahmen, welche sie zur Verbesserung der Klimabilanz ergreifen können, beraten. Die Vorauswertung, der Ist-Zustand und gegebenenfalls Bodenanalysen werden besprochen und eine Feldbegehung wird unternommen. Mit und für jeden „KlimaBauern“ wird ein konkreter Vorgehensplan mit einer definierten Zielstellung festgelegt.
Ökologischer Nutzen durch Humusaufbau
Wichtigste Maßnahme im Rahmen der ökologischen Bewirtschaftung ist dabei Humusaufbau, der zum einen fruchtbaren Boden garantiert, darüber hinaus wertvolles CO2-Speicherpotenzial für eine zusätzliche und permanente CO2-Bindung im Boden bietet. Die regionale Kompensation von CO2 bei den Bio-Milchbauern, die ihre Bio-Milch an Scheitz liefern, ist also elementarer Bestandteil des gesamten Projekts. Das Projekt schließt hierbei einen Generationenvertrag: Neben der Förderung sichtbarer Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt sichert es den künftigen Generationen fruchtbare und ertragreiche Böden. Die Ergebnisse sollen später allen Landwirten, auch externen, zugänglich gemacht werden, die das Thema Klimaschutz auf ihrem Betrieb umsetzen wollen. „Als nachhaltig engagiertes Unternehmen honorieren wir langfristige Klimaschutzmaßnahmen bereits in den ersten Schritten der Umsetzung. Das Ziel ist klar: gesunde Böden mit reichem Humusanteil, Biodiversität und Artenvielfalt, die gut sind für Mensch, Tier und Natur“, so Scheitz.
Alle Informationen zur Initiative sind für Interessierte auf der Website unter www.klimabauer.de abrufbar.