Dasing/Lks. Aichach-Friedberg - Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Friedberg (FBG) im Dasinger Bäckerwirtsaal beklagte Vorsitzender Anton Späth-Wernberger die derzeitigen miserablen Preise auf dem Holzmarkt. Der Holzeinschlag sei teilweise nicht mehr kostendeckend. Im zweiten Trockenjahr in Folge sei das Gebiet des Landkreises Aichach-Friedberg zwar hinsichtlich Borkenkäferbefall, Trockenschäden und Kalamitäten noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Trockenheit mit hohen Temperaturen bedrohe jedoch die Wälder in zunehmendem Maße. Zudem würden immer mehr Schädlinge zur Gefahr, die früher hier nicht heimisch waren.
Im Berichtsjahr verzeichnete die FBG Friedberg nur etwa halb so viel Käferholzanfall wie im Vorjahr. Aus dem Holzmarktbericht von Geschäftsführer Anton Wittmann ging hervor, dass die FBG Friedberg heuer insgesamt 19.300 fm Holz vermarktete und einen Gesamtumsatz von 1,14 Mio. € erzielte. Die Preise gingen im Laufe des Jahres ständig zurück. Zur Zeit würden für Fichtenfixlängen 60 € je rm bezahlt, für Fichtenlangholz mit beschränktem Absatz 75 € und für Faserholz 27,50 €. Für Käferholz gebe es einen Abschlag von 20 bis 30 €.
Mit Folgen des Käferbefalls zu kämpfen
Der Druck auf den Holzmarkt sei unvermindert hoch, betonte Wittmann. In Teilen Bayerns und Norddeutschlands, in Österreich und Tschechien habe man weiter mit den Folgen von Käferbefall und Sturmereignissen zu kämpfen. Der Holzanfall überschreite die Kapazitäten der Sägewerke bei Weitem. Auf dem Holzmarkt sei deshalb weiterhin nicht mit besseren Preisen zu rechnen. Erschwerend komme hinzu, dass der Schnittholzabsatz leicht rückläufig sei und die Sägenebenprodukte gleichfalls einem deutlichen Preisverfall unterliegen. Über die FBG wurden bei den Baumschulen Forstpflanzen für rund 40.000 € bestellt, fast die Hälfte davon sind Laubpflanzen zur Begründung von Mischwäldern.
Ralf Gang, Bereichsleiter Forsten beim AELF, hob die Notwendigkeit eines beschleunigten Waldumbaues mit klimatoleranten Baumarten hervor. Das Amt biete intensive Beratung für die Waldbauern hinsichtlich Bepflanzung und Förderprogramme an. Er hoffte, dass eine Kooperationsvereinbarung zwischen FBG und Amt zum Abschluss komme.
Klimawandel erfordert Waldumbau
Die Landwirte seien auch Leidtragende des Klimawandels, sagte Landratsstellvertreter Manfred Losinger. Mit dem Waldumbau reagierten sie auf den fortschreitenden Klimawandel. Der Wald habe als CO2-Speicher, als Rohstoff- und Energielieferant und durch seine Erholungsfunktion eine große Bedeutung.
Zur Bewältigung des Klimawandels müssten alle ihren Beitrag leisten, meinte BBV-Kreisobmann Reinhard Herb. Die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sei dazu eine wichtige Voraussetzung, unterstrich er und widersprach der gegenteiligen Meinung „vieler Besserwisser“ vehement.
Als Bürokratieabbaubeauftragter der Bayerischen Staatsregierung nahm der Landtagsabgeordnete Walter Nussel in seinem Hauptreferat zum Thema „Bürokratie – ein Hemmnis für Bewirtschaftung und Eigentum“ auch als Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Mittelfranken Stellung zu Themen der Waldwirtschaft. Der Wald sei heute in aller Munde, sagte er, die Gesellschaft mache sich schon Sorgen, dass zu viel Holz aus dem Wald entnommen wird. Von großen Anpflanzungsvorhaben sei die Rede. Kopfzerbrechen bereitet Nussel die Umsetzung des vom Landtag verabschiedeten Klimaschutzgesetzes mit 96 Punkten und dessen Auswirkungen auf das Eigentum. Sorgen bereitet ihm auch, dass in den Trockengebieten auch die Buche abstirbt. Notwendig sei eine gesunde Mischung bei Neuanpflanzungen. Auch die Jagd spiele eine wichtige Rolle, wenn es um den Schutz der Pflanzen gehe.