Harburg/Lks. Donau-Ries Die Rieser Milchviehhalter haben im vergangenen Jahr nicht nur massiv in der Kuhzahl eingebüßt, sondern auch bei der Milchleistung ihrer Tiere. Auf der Kreiszüchterversammlung legte Zuchtleiter Friedrich Wiedenmann die Kennzahlen für das Züchterjahr 2022 vor (in Klammern die Differenz zum Vorjahr). Demnach hatten sich 167 (–7) Herdbuch-Betriebe mit insgesamt 9732 (–477) Kühen an der Milchleistungsprüfung beteiligt. Der überproportional starke Rückgang sei auch durch Bestandsabstockungen in Verbindung mit mehr Tierwohl erklärbar.
Rückgang im Herdendurschnitt wegen Futtermangel
Der Herdendurchschnitt belief sich auf 8030 kg (–258). Der deutliche Rückgang war laut Wiedenmann der schlechten Grundfuttersituation aus den Jahren 2021 und 2022 geschuldet, ebenso der rückläufige Anteil von Fett mit 4,15 % (–0,02) und von Eiweiß mit 3,51 % (–0,04). Mit 9732 Kühen liegt das Donau-Ries hinter dem Nachbarlandkreis Augsburg an der Spitze im Zuchtverband. Mit seiner durchschnittlichen Herdengröße von nur 58,3 Kühen je Betrieb liegt er jedoch unter dem Verbandsdurchschnitt von 64,8 Kühen je Betrieb.
Immer mehr Kühe mit 100.000 kg Milch-Lebensleistung

Immer mehr Kühe mit einer Lebensleistung von über 100 000 kg Milch gibt es nicht nur im Fleckviehzuchtverband insgesamt, sondern auch im Donau-Ries-Kreis wächst ihre Zahl stetig an. Neu sind:
- Melde (V: Helderberg) von der Böhm GbR (Oppertshofen),
- Lumpi (V: Retrakt) von Markus Christ (Ehingen),
- 744 (V: Malvoy) von der Schwarz GbR (Aufhausen),
- Hede (V: Manni) von der Mayerhof GbR (Megesheim),
- Ivonne (V: Honoto) von der Deffner GbR (Aufhausen) und
- Zedron (V: Gebalot) von der Ruff GbR (Balgheim).
Fleckvieh-Profis 2022 und neue Tierwohl-App
Gefeiert wurden auch die „Fleckvieh-Profis 2022“, die mit ihrem Milchvieh in den Bewertungskriterien Milchleistung, Fett und Eiweiß, Zellzahl, Zwischenkalbezeit, Abgangsrate und Lebensleistung hervorragende Ergebnisse erzielten:
- Florian Schapfel (Ammerfeld; 75,5 von max. 100 Punkten),
- Gutmann GbR (Haid; 75,0),
- Hermann Reitsam jun. (Mündling; 73,4),
- Grimmeis GbR (Utzwingen; 73,2),
- Thomas Schneid GbR (Amerbach; 72,6),
- Franz Veicht (Burgmannshofen; 70,0),
- Böhm GbR (Oppertshofen; 68,9),
- Friedrich Mühleidner (Harburg; 68,7),
- Josef Lachner (Wemding; 68,4),
- Erwin Biber GbR (Rögling; 66,3).
Bei der Versammlung stellte Wiedenmann auch die neue LKV-Tierwohl-App vor. Sie unterstützt die Tierhalter bei der Erfassung und Bewertung von Tierwohl-Indikatoren in Haltung, Fütterung, Gesundheit, artgerechtem Verhalten. Somit könnten gezielt weitere Optimierungen in Richtung „noch mehr Tierwohl“ erfolgen.