
Molkereien und Handel machen Druck
Zur Eröffnung der Versammlung berichtete auch MEG-Vorsitzender Reinhold Mayer, dass es immer schwieriger werde, sich gegen die Forderungen der Molkereien und des Handels durchzusetzen, die wenig Rücksicht auf die einzelbetrieblichen Zwänge nehmen. Zuweilen fehle es aber auch an der Solidarität der Milchbauern und ihrer Erzeugergemeinschaften untereinander, um ihren Abnehmern wirksam Grenzen aufzuzeigen.
Kein großer Run auf Milchalternativen
Das Interesse der Verbraucher an Alternativprodukten zur Milch halte sich in engen Grenzen, sagte Heidl. „Die Verbraucher werden weiterhin unsere Qualitätsprodukte kaufen.“ Das gelte es aktiv zu nutzen. Hier erinnerte Heidl an den Verein „Unsere bayerischen Bauern“, der mit großem Einsatz die hochwertigen Erzeugnisse und das nachhaltige Wirtschaften der Betriebe bewirbt. Der Verein verfüge über einen Haushalt von jährlich 1,8 Mio. €, der überwiegend von der Landwirtschaft selbst finanziert wird. Diese Mittel seien gut eingesetzt, der Verein erkläre der breiten Bevölkerung die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern auf realistischer Basis und ohne „Bilderbuch-Philosophie“. Er bilde damit ein Gegengewicht zu den NGO´s, die den Verbrauchern vor allem das erzählten, was gut für ihre Spendenkonten ist.
Düngeverordnung ist große Baustelle
Ein große Baustelle in der Arbeit des Bauernverbands bleibt die neue Düngeverordnung. Für den Präsidenten ist die seit Jahren laufende Diskussion über die Frage, ob und inwieweit die Messstellen repräsentative Ergebnisse liefern, nicht nachvollziehbar. Wenn schon die Grundlage für die Messungen nicht passt, wie soll dann die Düngeverordnung, die auf ihnen aufbaut, stimmig sein, fragt sich nicht nur Heidl.
Zweifel an Umsetzbarkeit des Volksbegehrens
Starke Zweifel hat Heidl an der Umsetzbarkeit der Zielvorgabe des Volksbegehrens zur Artenvielfalt von 30 % Biobetrieben in Bayern. Wo sollen diese 30 % herkommen? Bereits jetzt gebe bei den Molkereien Wartelisten für Milchviehbetriebe, die auf den ökologischen Landbau umstellen wollen. Im Übrigen würden die Biobetriebe wohl mit demselben Preisdruck wie die konventionellen Betriebe zu kämpfen haben, wenn zuviel Bioware auf dem Markt ist.
Wird es in Zukunft überhaupt noch Viehhaltung geben?
In der Diskussion stellte sich die Frage, ob es in zehn Jahren überhaupt noch möglich sein wird, in Deutschland Viehhaltung zu betreiben. Kritisiert wurde hier auch das restriktive Verhalten der Amtstierärzte mit Blick auf Langstreckentransporte. In diesem Punkt seien die Bestimmungen in anderen EU-Staaten deutlich lockerer, was zu einer Wettbewerbsverzerrung führe.
Gropper und Zott sind Abnehmer
Bevor der Leiter der Kemptener VMB-Geschäftsstelle, Jürgen Geyer, einen Blick auf den Milchmarkt warf, gab MEG-Vorsitzender Reinhold Mayer die Zahlen aus dem vergangenen Jahr bekannt. Demnach hatten die 148 Lieferanten der MEG insgesamt 371 649 370 kg Milch angedient. 86 Lieferanten gaben zusammen 356 691 371 kg an die Molkerei Gropper und 43 insgesamt 10 553 668 kg an die Molkerei Zott. 19 Lieferanten bedienten die Molkerei Müller mit insgesamt 4 404 332 kg Milch.
Wir müssen einen Weg finden, der auch den Anbindehaltern eine Zukunft gibt.