Lindau - Anlässlich des Landesparteitages der Grünen protestierten mehr als 80 Landwirte aus dem Landkreis Lindau vor der Lindauer Inselhalle. Demonstrativ haben sie sich zunächst zu einem großen grünen Kreuz aufgestellt und dann hingelegt. Das sollte zeigen: die Landwirtschaft liegt am Boden!
Bauernverband, Erzeugergemeinschaft Lindauer Obstbauern, Maschinen- und Betriebshilfsring Lindau und der Jungzüchterclub hatten zu diesem gemeinsamen, stillen Protest aufgerufen. Dies sollte verdeutlichen, dass die Art und Weise, wie die Grünen einen ganzen Berufstand vorführen, indem sie diesen als Umweltverschmutzer, Pflanzenvergifter und Tierschänder hinstellen, nicht akzeptabel ist. Dabei sind diese nicht mehr und weniger Schuld als jeder einzelne Verbraucher. Die Bauern hatten viele Äpfel mitgebracht auf denen „Stiller Bauernprotest“ gelasert war. Diese wurden an Passanten und Grüne Parteimitglieder verteilt.
Im Anschluss standen vor und im Foyer der Inselhalle BBV-Bezirksgeschäftsführer Markus Müller und seine Kollegen vom BBV Schwaben sowie einige Landwirte für weitere Gespräche zur Verfügung.
Die Bäuerinnen und Bauern kritisierten mit kurzen Statements und Handzetteln das in Medien, Gesellschaft und Politik aktuell stattfindende Bauern-Bashing sowie das Gegeneinander Ausspielen von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.
Die grünen Kreuze mahnen bundesweit als Protest gegen eine steigende Auflagenflut, überzogene Bürokratie, Dumpingpreise für Essen, ungebremsten Flächenverbrauch und unfaire Handelspolitik. Zudem forderten die anwesenden Bäuerinnen und Bauern einen fairen, fachlichen Dialog zum Thema Pflanzenschutz ein. Ebenso thematisierten Kollegen aus Baden-Württemberg das dort stattfindende Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das auf Eis gelegt ist.
Neben dieser kurzen, prägnanten Kundgebung fand auch ein Austausch mit vielen Grünen-Politikern statt. Während des Parteitages nutzte der Bayerische Bauernverband über den Bezirksverband Schwaben auch eine Plattform von Handwerk, Mittelstand, Wirtschaft und Landwirtschaft, um allen Delegierten der Grünen Rede und Antwort zu stehen, aber auch um konstruktiv-kritische Gespräche zu führen.