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Jahreswechsel

Kuhglocken statt Böller

Alexandra Königer
Alexandra Königer
am Mittwoch, 29.12.2021 - 14:41

Im Allgäu sollen an Silvester die Kuhglocken läuten. Das schont auch die Umwelt und Tiere.

Schellen

Die Allgäu GmbH hat dazu aufgerufen, das neue Jahr mit Kuhglocken-Geläut statt Böllern zu begrüßen. „Scheale statt Böllern! Wir verzichten gerne auf Feuerwerk und begrüßen das neue Jahr mit Kuhglocken-Geläut. Der Umwelt und uns zuliebe. Wir wünschen euch ein schönes und gesundes neues Jahr“, schreibt die Tourismusgesellschaft auf Facebook.

Laut der Sprecherin der Allgäu GmbH, Simone Zehnpfennig, hängen sich die Tourismusgesellschaft damit an eine bereits bestehende Kampagne, wie sie gegenüber dpa sagte. Wer keine Kuhglocke zuhause habe, könne das Jahr 2022 auch anders begrüßen: „Das geht auch mit der Trompete oder mit Topfschlagen." 

Böllerverbot begrüßt

Die Deutsche Wildtier-Stiftung begrüßt das Böllerverbot. Der Verkauf von Feuerwerkskörpern sei deutschlandweit verboten, in manchen Bundesländern dürften auch keine Raketen aus dem letzten Jahr gezündet werden.

Den Wildtieren tut es gut: Für Singvögel, Eichhörnchen, Igel, Fuchs oder Reh seien die Böllerschüsse in der Nacht zu Neujahr flächendeckende Attacken, die sonst regelmäßig Panik auslösten. Studien der Universität Amsterdam hätten gezeigt: Enten, die im Normalfall etwa 100 Meter hoch fliegen, steigen bei Raketenattacken am Stadtweiher vor Panik bis zu 1000 Meter auf.

Tausende von tagaktiven Vögeln flögen in der Silvesternacht von ihren Schlafplätzen auf, um dem Böller- und Raketenszenario so schnell es geht zu entkommen. Sie würden während der Flucht ihre Artgenossen verlieren und noch Tage später ihre angestammten Futterplätze meiden. Einige Wildtiere – wie der Igel zum Beispiel – könnten sogar aus dem Winterschlaf geweckt werden.

Zudem würden durch das Abbrennen von Feuerwerk jährlich rund 2050 Tonnen Feinstaub in die Luft geblasen, der größte Teil davon in der Silvesternacht.

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