Augsburg - Die RegioAgrar Bayern ist mit über 260 Ausstellern und 14 000 Besuchern in ihrem 10-jährigen Bestehen am Messestandort Augsburg zum Branchentreff der Agrarwirtschaft geworden. Die Ausstellung selbst wurde abgerundet durch zahlreiche Vortragsreihen.
Der Bauernverband nahm dies heuer zum Anlass, um sein Klimakonzept vorzustellen und mit Messebesuchern über Herausforderungen und Lösungen zu diskutieren. Die Veranstaltung moderierte Schwabens BBV-Bezirksgeschäftsführer Markus Müller. Durch Impulsvorträge und praktische Beispiele leiteten der Dillinger Landwirt Eduard Berchtenbreiter, Dr. Philipp Schönbach, Bezirksdirektor der Vereinigten Hagelversicherung, Heinrich Gärtner, Geschäftsführer der Firma GP Joule, und BBV-Agrarreferent Stefan Meitinger ins Thema ein.
Mit GPS und Spaten
Land- und Energiewirt Berchtenbreiter hat für seinen Betrieb ein Konzept aufgestellt, das er ständig weiterentwickelt. Er nennt es „regenerative Landwirtschaft“. Er versucht, Aspekte für Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau aus dem konventionellen und dem ökologischen Ackerbau zu vereinen. Ein wichtiger Begleiter für ihn sei trotz modernster Technik bis hin zu GPS der Spaten sowie gezielte Bodenuntersuchungen. Der Agraringenieur betonte, dass er bei seinem Betrieb bisher in Vorleistung gegangen sei, die ihm jedoch niemand bezahle.
Über die umfangreichen Facetten und Möglichkeiten, aber auch über Zielkonflikte von erneuerbaren Energien sprach Gärtner. In der Diskussion wurde aber deutlich, dass Deutschland zwar ohne Wenn und Aber die Energiewende beschlossen habe, in vielen Bereichen jedoch die Richtung nicht klar sei.
Schönbach berichtete über die strategischen Ausrichtungen von Versicherungsunternehmen im Zuge des Klimawandels, um die heimischen Landwirtsfamilien mit Lösungen zu flankieren.
In der anschließenden Diskussion wurde klar, dass die Landwirtschaft mit einem Anteil von 7 % der Emissionen der gesamten deutschen Volkswirtschaft genauso Mitverursacher des Klimawandels ist, wie Betroffener durch die wechselnden und heftiger werdenden Wetterkalamitäten, wie aktuell die vielen Stürme. Allerdings sei die heimische Landwirtschaft die einzige Branche, die CO2 bindet und somit auch ein entscheidender Teil der Lösung beim Klimawandel ist.