
Auch bei den Waldbesitzern im Ostallgäu richteten die Frühjahrsstürme hohe Schäden an. 30 000 Festmeter wurden allein im Bereich der FBG Markoberdorf geworfen. Der Schadensschwerpunkt lag dabei südlich von Marktoberdorf, im Bereich Kohlhunden und in Sulzschneid. Die Stürme rissen aber auch zahlreiche kleinere Windwurfschneisen in viele andere Bestände. Für die FBG war es eine Mamutaufgabe, die Aufarbeitung der Schadflächen zu organisieren. „Wir versuchten, möglichst zeitnah aufzuarbeiten, ich war aber auch froh, dass viele Waldbesitzer selber ihre Motorsägen herausgeholt haben und so dazu beitrugen, das Holz so schnell wie möglich aus dem Wald zu bringen“, betonte Geschäftsführer Thomas Worm. Manch einer, der durch Corona in Kurzarbeit war, half dabei kräftig mit.
Acht Lagerplätze

Aufgestapelt an insgesamt acht Lagerplätzen ist das Schadholz jetzt zwar vor dem ausfliegenden Borkenkäfer in Sicherheit, es fehlen jedoch die Abnehmer. Das Problem ist, dass schon im Frühjahr der Holzmarkt nicht mehr aufnahmefähig war, weil sich die Säger durch das zurückhaltende Einschlagsverhalten der Waldbesitzer in der Region, bereits mit Holz aus den Schadgebieten in Mitteldeutschland versorgt hatten. Diese Holzlieferungen sind bis weit in den Sommer hinein fest vereinbart und decken den Großteil des Bedarfs an Rundholz. Kurzfristig sind zudem keine Transporte mit der Bahn zu bekommen, denn hier gibt es in der Regel langfristige Lieferverträge. Auf Grund der, durch Corona bedingten, Grenzschließungen fehlen auch die großen Export Absatzmärkte, wie zum Beispiel Italien. „Der Markt ist völlig gestört und zwar durch drei Vorzeichen: dem Orkan Sabine, Corona und dem Borkenkäfer“, sagt Harald Husel vom AELF Kaufbeuren. Für das viele gelagerte Holz muss also mit langen Abfuhrzeiträumen gerechnet werden.
Nach dem Sturm ist vor der Pflanzung
„Nach dem Sturm ist vor der Pflanzung“, betonte Förster Husel. Trotz dieses Leitsatzes mussten in diesem Jahr – Corona bedingt – die Frühjahrpflanzungen komplett ausfallen. Generell böten jedoch die entstanden Sturmflächen eine Chance für die Pflanzung von zukunftsträchtigen Mischbeständen. Unterstützt werden die Waldbesitzer dabei mit erhöhten Förderbeträgen.