Schwabmünchen/Lks. Augsburg - Der Kutschenkorso spiegelt das gesellschaftliche Leben und die landwirtschaftliche Arbeit mit dem Pferd ab 1900 wieder.
Viel Aufwand im Vorfeld
Erster Bürgermeister Lorenz Müller, der selbst viele Male aktiv dabei war, ist begeistert und aufgeregt zugleich, dass sich dieser zugebenermaßen nicht ganz einfache Umzug wieder auf die Beine stellen lässt. Immerhin müssen Pferde und Reiter wieder trainieren, viele ehrenamtliche Hände bringen im Vorfeld alle Gespanne auf Vordermann, die individuell gearbeiteten Pferdegeschirre müssen gereinigt und poliert werden. Das technische Gerät muss funktionieren und dann muss am Tag des Umzugs alles reibungslos laufen. „Ich drücke uns allen die Daumen und bedanke mich jetzt schon bei den vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz“.
Es werden rund 50 überwiegend pferdebetriebene Gespanne, darunter Landauer, Jagdwagen und altes landwirtschaftliches Gerät, sowie Fußgruppen zu sehen sein. Den Zuschauerinnen und Zuschauern soll dabei in Erinnerung gebracht werden, wie vielseitig das Pferd einstmals im täglichen Leben eingesetzt wurde. Ob Bäcker, Metzger, Landwirt oder die Feuerwehr – alle waren damals auf das Pferd angewiesen.
Großen Wert legt der Veranstalter auf die Originalität der Gespanne, so sind zum Beispiel nur eisenbereifte Fahrzeuge zugelassen und die Bekleidung der Teilnehmenden hat historischen Charakter und ist stilecht. Damit zeigen die Pferdefreunde Wertachau ihre tiefe Verbundenheit und Liebe zum Pferd und historischem Gerät.
Der Zug weckt viele Erinnerungen an die Zeit, in der ohne modernen Maschineneinsatz die Arbeit auf den Bauernhöfen und des täglichen Lebens verrichtet werden musste, als Pferde, Fuhrwagen und Kutschen noch tägliche Begleiter der Menschen waren.
Heuer zum neunten Mal
Der Umzug findet bei jedem Wetter statt. Aufstellung des Zuges ist an der Weberstraße und führt dann über die Kaufbeurer Straße – Luitpoldstraße – Fuggerstraße – Ulrichsberg – Frauenstraße - Fuggerstraße wieder zurück zur Weberstraße durch die Innenstadt von Schwabmünchen.
Der ländliche Reit- und Fahrverein wurde 1978 gegründet und zählt heute knapp 180 Mitglieder. Schon 1978 war es dem Verein wichtig, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wie wichtig das Pferd einst im täglichen Leben war. Daher veranstaltete der Verein bereits 1980 zum ersten Mal einen Kutschenumzug unter dem Motto „Wie’s früher war“ durch Schwabmünchen. Dieser Umzug wurde mittlerweile achtmal veranstaltet, zuletzt im April 2013.