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Ausbildung

Gute Noten trotz Corona

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Anja Kersten
am Montag, 24.08.2020 - 10:41

Die Ausbildungs- und BiLa-Absolventen aus dem Ost- und Oberallgäu erhielten ihre Zeugnisse in der Frelichtbühne Altusried.

In diesem Jahr war durch Corona vieles anders, doch manches blieb gleich. „Es war eine ganz normale Prüfung mit ganz normalen Prüfungsinhalten“, betonte Prüfungsausschussvorsitzender Karl Liebherr bei der Übergabe der Zeugnisse an die Landwirtinnen und Landwirte aus den Berufsschulen in Kempten und Marktoberdorf, der Allgäuer Alpwirtschaftsakademie und des Bildungsprogramms Landwirtschaft (BiLa) in der Freilichtbühne Altusried deutlich. So wurden die Aufgaben für die schriftliche Prüfung bereits im Januar erstellt.

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Und trotz „keiner Schule, teilweiser Schule, Distanzunterricht und der Unsicherheit, wie die Prüfung ablaufen sollte“, wie die Schulleiterin der Berufsschule Marktoberdorf Ulrike Devries erklärte, wurden die Prüfungen hervorragend bewältigt. „Hut ab, das war eure Leistung“, würdigte auch Karl Liebherr die Anstrengungen der Schülerinnen und Schüler, die bei den Prüfungen eine durchschnittliche Gesamtnote von 2,59 erzielten.

Diese Anstrengungen sollten zumindest mit der Zeugnisübergabe gewürdigt werden, befand Dr. Alois Kling, Leiter des AELF Kempten. Er bedauerte, dass es aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen nur eine Zeugnisübergabe und keinen Festakt zur Freisprechung mit Angehörigen, Festrednern, Politikern und den Mitgliedern des Prüfungsausschusses geben konnte. Die einzige Alternative wäre gewesen, gar nichts zu machen.

So sei während der Prüfungsphase die Idee entstanden, die Freilichtbühne Altusried als Ort für die Verabschiedung der 96 Absolventinnen und Absolventen auszuwählen. Bildungsberater Günther Rehm dankte dem Altusrieder Bürgermeister Joachim Konrad, der die Feier in der Freilichtbühne ermöglicht hatte.

Mit viel Humor schilderte Karl Liebherr den typischen Tag eines Prüflings mit seinen Gedanken und Gefühlen und gab einen kurzen Überblick über die Prüfungsaufgaben in der Pflanzenproduktion und Tierproduktion, in Sozialkunde und Wirtschaftslehre. Manche Antworten in der Sozialkunde und Wirtschaftslehre, verriet der Prüfungsvorsitzende mit einem Augenzwinkern, seien zwar nicht unbedingt richtig gewesen, aber zumindest doch sehr kreativ, wie er an Beispielen zeigte.

„Ihr habt heute allen Anlass, euch zu freuen“, wandte sich der Leiter des AELF Kaufbeuren, Dr. Paul Dosch, an die Absolventinnen und Absolventen. „Seid stolz auf euch“, beglückwünschte auch Bildungsberater Rehm die jungen Leute. Er dankte den Familien, die ihre Betriebe für die praktische Prüfung zur Verfügung gestellt hatten, den Mitgliedern des Prüfungsauschusses, die die langen Prüfungstage mitgetragen haben, und dem gesamten Team. Sie alle hätten dazu beigetragen, dass die Prüfungen auch heuer unter erschwerten Bedingungen so gut geklappt haben.

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Dabei würdigte er auch die Leistungen des Prüfungsausschussvorsitzenden, der seinen Ruhestand antreten wird. „Karl Liebherr hat das Gesicht der Landwirtschaft geprägt“, sagte Hans Etzler, Leiter der Berufsschule Kempten. Er betonte, wie wichtig qualifizierte Leute wie die heutigen Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt seien.

Doch die Herausforderungen, die auf die Landwirtinnen und Landwirte als künftige Betriebsleiter zukommen, setzen sich fort, sagte Dr. Paul Dosch und fügte hinzu, dass sie das AELF Kempten weiterhin begleiten werde, vielleicht dann auch bei dem Besuch der Landwirtschaftsschule.

Dass die Zeugnisübergabe auch ohne Festakt noch ein unvergesslicher Tag für die Landwirtinnen und Landwirte wurde, dafür sorgte der Allgäuer Mundart-Kabarettist Broadway Joe. Er hatte aus den Namen aller Absolventinnen und Absolventen eine Geschichte gemacht und sorgte mit seinen Liedern für Gelächter.