
Förster ist für viele Menschen immer noch ein Traumberuf. Dazu tragen nicht nur Fernsehfilme wie „Forsthaus Falkenau“ bei, sondern auch das uralte Bedürfnis des Menschen nach einem Leben in und mit der Natur. Bevor sich der Traum erfüllt, sind jedoch lange Jahre des Lernens angesagt. Lukas Bauer aus Dinkelscherben(Lks. Augsburg) studiert im dritten Semester Forstingenieurwesen und hat im Herbst ein Praktikum am Forstbetrieb Zusmarshausen der Bayerischen Staatsforsten absolviert.
„Dabei habe ich absolut keinen forst- oder landwirtschaftlichen Hintergrund“, sagt der 21-Jährige. Aber schon als Kind hat Lukas Bauer immer gern im Wald gespielt, der unmittelbar an sein Elternhaus angrenzt. „Wir haben Lager gebaut und getan, was man sonst noch so als Kind in den Wäldern treibt.“
Erste Erfahrungen in der Forstarbeit als „Bufdi“

Zum Forst kam Lukas erst nach seinem Abitur am Gymnasium bei St. Anna in Augsburg, als er im Sommer 2018 seinen Bundesfreiwilligendienst leistete. Dabei verschlug es den „Bufdi“ an die Bildungs- und Begegnungsstätte Wartaweil bei Herrsching am Ammersee. Dort ging er dem Hausmeister zur Hand. „Ich hatte damals viel mit Geländepflege und mit Wartungsarbeiten im Übernachtungshaus zu tun.“ Außerdem durfte Lukas auf einem zur Bildungsstätte gehörenden Waldgrundstück erste Erfahrungen in der Forstarbeit sammeln.
„Das Arbeiten draußen in der Natur hat mir gefallen“, sagt Lukas. Also bewarb er sich um einen Studienplatz für das Forstingenieurwesen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Den Numerus clausus als Zulassungsbeschränkung hatte er mit seiner Abiturnote erfüllt. Sein Ziel ist der Bachelor-Abschluss. Derzeit studiert Lukas im dritten von sieben vorgesehenen Semestern.
Grundstudium: Wenig Mathe und nicht trocken

Das Grundstudium empfindet der Dinkelscherbener keineswegs als trocken. Er war selbst erstaunt, wie wenig Mathematik und Physik, dafür umso mehr Biologie das Grundstudium umfasst. Allenfalls in der Statistik waren bisher Rechenkünste gefragt. Aus den angebotenen Wahlpflichtmodulen muss der Student fünf auswählen, mit denen er bereits im Studium Schwerpunkte setzen und sich spezialisieren kann.
Lukas hat sich zum einen für das Modul „Informatik – unbemannte Luftfahrzeuge im Forst“, sprich Drohnen, entschieden. Dabei geht es z. B. darum, dreidimensionale Modelle von Wäldern zu erstellen. Das zweite Modul beschäftigt sich mit SAP, einer Software für Geschäftsprozesse. „Die beiden Module geben aber keine berufliche Richtung vor, ich habe sie nur aus Interesse gewählt“, betont Lukas. „SAP könnte mir später bei einer Unternehmensführung nützlich sein.“