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Forschung im Allgäu zur Gülleausbringung

Bodennahe Gülleausbringung: Versuche zu Alternativen werden kommen

Kühe
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Redaktion Wochenblatt
am Donnerstag, 14.09.2023 - 14:16

Im Allgäu wird an Alternativen geforscht werden. Auch ein wichtiger Standort bleibt erhalten, gab die Staatsregierung bekannt.

Kempten – Der Spitalhof in Kempten bleibt als wichtiger Forschungs- und Bildungsstandort im Allgäu erhalten. Das haben am Donnerstag Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber bei einem Besuch in Kempten deutlich gemacht. In ihrem Beisein wurde laut einer vom StMELF verschickten Pressemitteilung am Mittwoch der Vertrag zur Anmietung des dem Milchwirtschaftlichen Vereins Bayern gehörenden Spitalhofs durch die Bayerischen Staatsgüter um weitere zehn Jahre verlängert und unterschrieben. Auch an Methoden der Gülleausbringung soll demnächst praxisnah geforscht werden. 

Ministerpräsident Söder wird mit folgenden Worten zitiert: „Bayern steht zum Ländlichen Raum. Die Verlängerung des Pachtvertrags ist ein wichtiges Signal für die landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung. Hier wird wertvolle Pionierarbeit geleistet.“ Auch Agrarministerin Kaniber äußerte sich: „Die Verlängerung des Pachtvertrags ist ein weiteres Zeichen der Wertschätzung für die Landwirtschaft. Damit wird dieses für die Allgäuer Milchviehwirtschaft bedeutende Versuchs- und Bildungszentrum als zentrale Wissensdrehscheibe für die Zukunft gesichert.“ So könne weiterhin zur Grünlandwirtschaft und Düngung geforscht und vor allem die überbetriebliche Ausbildung in der Landwirtschaft betriebsnah für die angehenden Landwirte organisiert werden.

Im Allgäu wird an Alternativen zur bodennahen Gülleausbringung geforscht

Wie die Ministerin in Kempten mitteilte, werden im Allgäu nun auch die zusätzlichen Versuche zu möglichen Alternativen einer bodennahen Gülleausbringung und ein Modellprojekt zur mobilen Separation durchgeführt, die sie beim Praxistag im Juli in Ruderatshofen in Aussicht gestellt hatte. „Beides wird jetzt kommen. Mir war aber wichtig, dass diese Projekte zusammen mit unseren Landwirten entwickelt werden. Dies ist nun gelungen, die Projekte können genehmigt werden“, wird Kaniber in der Pressemitteilung zitiert.

Das Forschungsprojekt „Alternative Ammoniak-Minderungsoptionen bei Gülleausbringung“ ist mit gut 350.000 Euro dotiert. Es wurde in mehreren Gesprächsrunden mit Abgeordneten aus der Region, den Günzacher Landwirten und der Interessengemeinschaft gesunde Gülle entwickelt. Zusätzlich waren Vertreter des Bayerischen Bauernverbands (BBV), Landwirtschaft verbindet Bayern e.V. (LSV), des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM), der Landesvereinigung für Ökologischen Landbau (LVÖ) und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) beteiligt. Auf Initiative der Regierungsfraktionen wurden laut Pressemitteilung dafür 300.000 Euro bereitgestellt, die restlichen Kosten trägt das Agrarministerium.

Forschung zu Gründlandbetrieben läuft weiter

Und auch ein weiteres Thema wird laut Kaniber angepackt: Im Vorhaben „Praxisprojekte zur Etablierung der mobilen Gülleseparierung im Grünlandbetrieb“ sollen in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Ostallgäu überbetriebliche Logistiklösungen entwickelt, mobile und innovative Separationsanlagen hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit gerade auch bei Grünlandbetrieben mit 20 bis 50 Kühen im Allgäu getestet sowie die Reduzierung sichtbarer Güllebänder überprüft werden. Die Kosten von annähernd 250.000 Euro übernimmt das Ministerium, bei entsprechender Beteiligung der Landwirte kann die Finanzierung um weitere 80.000 Euro aufgestockt werden. Dabei soll auch innovative Technik aus der Region zum Einsatz kommen.

Zukunftsvertrag für die Landwirtschaft - konkrete Hilfe für die Bauern oder nur Beruhigungspille?

Der Vertrag enthält viele Punkte die sehr wichtig sind, wenn wir Bauern in Bayern auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften wollen. Das Papier macht Hoffnung, dass die Politik begriffen hat, wie es um die Landwirtschaft steht.
32% (203 Stimmen)
Es stehen viele konkrete Punkte im Papier. Nur scheinen die avisierten Hilfen hauptsächlich über Fördergelder, statt konkreter Gesetzesänderungen, zu geschehen. Ob das dann wirklich weniger Bürokratie bedeutet, bleibt abzuwarten.
21% (136 Stimmen)
Der Vertrag wird die Landwirtschaft leider nicht automatisch in eine stabilere Zukunft führen. Noch immer gibt es zu viele gesetzliche Vorgaben, auch auf EU-Ebene, die Landwirten das Leben schwer machen und an denen der Freistaat auch nicht rütteln kann.
47% (296 Stimmen)
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