
Grünenbaind/Lks. Donau-Ries Sie sind klein, aber fein und mit ihnen lässt sich Geld verdienen. Auf einem Informationsabend der Raiffeisen-Volksbank Ries erfuhren rund 50 Landwirte aus der Region, dass sich trotz der restriktiven Förderung des Biogassektors mit güllebetriebenen Hofbiogasanlagen noch ordentliche Gewinne erzielen lassen. Wie das geht, erklärten ihnen Christian Quirrenbach von der Firma NQ-Anlagentechnik und Martin Klink, der auf seinem Milchviehbetrieb in Grünenbaind erfolgreich eine kleine Hofbiogasanlage betreibt.

Große Biogasanlagen werden kaum mehr gebaut, weiß Christian Quirrenbach, Geschäftsführer der NQ-Anlagentechnik in Rudelstetten. Dabei wäre das gesamtwirtschaftliche Umfeld gar nicht so schlecht. Der Zins ist immer noch extrem niedrig und der Freistaat Bayern strebt immer noch einen hohen Anteil an erneuerbaren, dezentralen Energien an, erklärte Michael Deibler, Leiter des Bereichs Gewerbe und Agrar bei der RV-Bank Ries.

Betriebsleiter Martin Klink führte die Berufskollegen durch seine Hofbiogasanlage neben dem Milchviehstall. Im Januar 2017 ging sie mit einer Leistung von 75 kW in Betrieb. Mit seinen 250 Großvieheinheiten kommt Klink in den grünen Bereich für den wirtschaftlichen Betrieb einer solchen Anlage. Er füttert sie täglich mit 70 bis 80 m³ Gülle, 4 t Feststoff, davon 2,5 t Festmist und 1,5 t Silomais. Für die Produktion des Energiemaises benötigt Klink eine Anbaufläche von 10 ha.
Abschließend informierte Carina Mayer, Versicherungsreferentin der RV-Bank Ries für den Bereich Gewerbe und Agrar, die Landwirte über die vielfältigen Möglichkeiten, sich gegen Verluste abzusichern. Eine gute Versicherung sei schon für die Baumaßnahmen angeraten, ebenso eine Betriebshaftpflichtversicherung für den laufenden Anlagenbetrieb. Für Umweltschäden, beispielsweise durch das Auslaufen von Gülle in ein Gewässer, ist eine Vollkaskodeckung möglich. Die Anlagengebäude lassen sich wie ein Wohnhaus versichern. Weiter empfiehlt Mayer Versicherungen für Ertragsausfall, Maschinenbruch und Maschinenbetriebsunterbrechung. Und zu guter Letzt für den Fall der Fälle: „Anwälte können teuer werden, aber dafür gibt es eine Rechtschutzversicherung.“