Opferstetten/Lks. Günzburg Einmal ganz anders verlief das Erntepressegespräch des AELF Krumbach. Anstatt das Gedeihen oder Nichtgedeihen der einzelnen Feldfrüchte detalliert zu analysieren, hatten die Vertreter der Landwirtschaftsbehörde den Schwerpunkt auf die Perspektiven im ökologischen Landbau gelegt. Auf dem Biobetrieb von Stefanie und Stefan Geiger in Opferstetten stellte sich schnell heraus, dass auch im Ökolandbau nicht alles golden glänzt.
Ertragseinbußen durch Umstellung auf Bio
Seit drei Jahren bewirtschaftet die Familie Geiger ihren Milchviehbetrieb nach den Richtlinien des Naturland-Verbands. In ihrem Außenklima-Laufstall hält sie rund 100 Schwarzbunte, die im Jahresschnitt pro Tier – und damit fangen die Probleme bei der Umstellung an – statt wie zuvor 10 000 nurmehr 8500 kg Milch geben. Auf dem Ackerland setzen sich die Ertragseinbußen mangels Mineraldünger und chemischem Pflanzenschutz fort. Im Mittel muss der Betrieb jetzt mit einer um 40 % gesunkenen Erntemenge auskommen. Bei so vielen Kühen bleibt da kaum mehr Spielraum für den Marktfruchtanbau. Was auf den Feldern wächst, dient überwiegend als Futter.
Bewässerung wird zunehmen
Weg vom chemischen Pflanzenschutz
„Ich habe mit der Umstellung meines Betriebs nicht das Ziel verfolgt, mehr zu verdienen“, erklärt Stephan Geiger. „Aber ich wollte weg vom chemischen Pflanzenschutz und war fasziniert von der ökologischen Wirtschaftsweise.“ Dass Öko zieht, verdeutlicht Bader an der Statistik für das Dienstgebiet des AELF Krumbach. Demzufolge stieg die Zahl der Ökobetriebe in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm in den vergangenen vier Jahren um 42 auf jetzt 132 an, die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs im selben Zeitraum um 1683 auf 5296 ha. Damit fahren inzwischen 7 % der landwirtschaftlichen Betriebe auf der Bioschiene. Im Schnitt sind sie mit 40,12 ha rund 25 % größer als die konventionellen Betriebe.