Seit dem Programmstart von „Erlebnis Bauernhof“ im Jahr 2012 besuchten rund 390.000 Schülerinnen und Schüler einen Bauernhof. Für die Schulkinder ist ein Hofbesuch ein nachhaltiges Erlebnis. So auch für die Klasse 2a mit 26 Kindern der Grundschule Pfaffenhausen, die mit ihren Lehrkräften Franziska Biechele und Lukas Kugelmann den Biolandbetrieb der Familie Gropper besuchten. Hier auf dem Hof lautete das Motto „Die Milch – wo sie herkommt – was aus ihr wird“.

Bäuerin Barbara Gropper stellte die kuhgebundene Kälberhaltung vor, so wie sie dieses Verfahren mit ihrem Mann Michael praktiziert. Auch Tochter Franziska hilft mit, nachdem sie letztes Jahr ihr Abitur gemacht hatte.
Die Familie hält 50 Fleckviehkühe auf 75 Liegeplätzen. „Wir sind ein kleiner, biologisch arbeitender Milchviehbetrieb. Nach unserer Heirat haben wir im Jahr 2005 unsere Höfe zusammengelegt und sind hierher ausgesiedelt“, erzählt die Bäuerin. „Wir arbeiten seit jeher extensiv, sind aber erst 2018 bei Bioland und seit Anfang 2021 zertifizierter Biolandbetrieb. Unsere Kälber dürfen etwa drei Monate bei ihren Müttern beziehungsweise bei Ammen bleiben. Wir finden, das ist die gerechtere Milch für mehr Tierwohl.“
Kälber lassen Kinderherzen höher schlagen
Bei der muttergebundenen Kälberaufzucht lernen die Kälber von ihren Müttern das Sozialverhalten in der Kuhherde kennen. Außerdem fangen sie schnell an, Gras und Heu zu fressen, konnten die Kinder lernen. Das Futter für die Tiere der Groppers kommt komplett aus dem eigenen Anbau.
Biobäuerin beantwortet alle Fragen der Kinder geduldig
Besonders beeindruckt waren die Kids schließlich, als sie selber Butter machen durften: Dazu verteilten Barbara und Tochter Franziska an jedes Kind ein kleines Gläschen Sahne und forderten sie auf, dieses so lange zu schütteln, bis daraus Butter geworden war. Mit Feuereifer gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk. Anfangs schauten doch einige etwas ungläubig in die Runde, am Schluss aber waren alle begeistert, als sie sich ihre eigene Butter auf Frühstücksbrote schmieren durften.
Erlebnisbauernhof: Ausbildung macht's möglich
Für die Betriebe, die aus den gelegentlichen pädagogischen Hofbesuchen eine zusätzliche Einkommenskombination planen, bieten die Ämter mit der Ausbildung zur Erlebnisbäuerin bzw. zum Erlebnisbauern nach wie vor eine 16-tägige Zusatzausbildung an. Näheres erklärt Agnes Meichelböck unter Tel. 08282 9007-1512 oder E-Mail agnes.meichelboeck@aelf-km.bayern.de.
Eine kleine Umfrage des Wochenblatts unter den Schülern und Schülerinnen ergab am Schluss unschwer: Die kleinen Kälber stehen an der Spitze der „Bauernhof-Hitparade“, gefolgt vom Buttermachen und dem Futtervorlegen für die Kühe.