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Schwaben

Bauerndemo: Svenja Schulze verweigert den Dialog

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Toni Ledermann
am Mittwoch, 03.06.2020 - 09:10

Auch der schwäbische Ableger von „Land schafft Vervbndung“ fordert bei einer Demo bei Sonthaiem den Rücktritt der Bundesumweltministerin.

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Unzer polzeilicher Aufsicht _ “ von zwei Beamten, die darüber wachten, dass die 50-Personen-Corona-Beschränkung eingehalten wird, fand küzlich bei Sontheim im Unterallgäu eine Demo für die Presse statt, bei der der Verein „Land schafft Verbindung“ letztlich den Rücktritt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze forderte. Philipp Jans, Mitglied im Beirat von LsV-Bayern, und weitere Unterallgäuer Bauern machten dabei deutlich dass die jüngsten Beschuldigungen von Schulze gegenüber dem Berufsstand völlig fehl am Platz seien, weil sie und „jeglicher fachlicher Grundlage“ entbehrten und „deshalb nicht tragbar“ seien.“ Vor Beginn der Veranstaltung waren mehrere Traktoren vorgefahren und bildeten optisch den Hintergrund der Aktion.

Jans versicherte in seinem Statemant, dass LsV immer den Dialog mit dem BMU angestrebt habe, doch die einseitigen Beschuldigungen der Landwirte durch die Ministerin können nur eine Konsequenz haben: „Den Rücktritt von ihrem Amt!“

Der große Rundumschlag von Svenja Schulze

Was war passiert: Am 26. Mai 2020, kurz nach 19 Uhr, zur besten Sendezeit in den ZDF-Nachrichten, holt-Svenja Schulze zum großen Rundumschlag gegen die Landwirtschaft aus: „Treiber der Verluste an Artenvielfalt ist die intensive Landwirtschaft, Es gibt zu viel Dünger, zu viele Pestizide, auf den Wiesen und Weiden wird zu viel gedüngt und so viel gemäht, dass diese Flächen für die Natur immer wertloser werden!“

Das könne so nicht unbeantwortet beliben sagte Jans. Das Bundesumweltministerium habe sich bisher so gut wie jedem Dialog mit der Landwirtschaft zur Auslotung praktikabler Lösungswege verweigert! Deshalb habe die schwäbische und bayerische LsV-Spitze zum Protest aufgerufen, und in elf bayerischen Orten unter dem Motto „MITeinander reden, statt übereinander“ Kundgebungen organisiert.

Demo auf einer Wiese

Im Unterallgäu fand diese Demo auf einer Wiese östlich von Sontheim an der Mindelheimer Straße, statt, bei der Philipp Jans klar formulierte: Die Landwirtschaft ist absolut systemrelevant. Dies habe einmal mehr die zurückliegende Corona-Zeit bewiesen. Wieso wird dennoch der Bauernstand von gewissen Kreisen diffamiert und die Situation nicht ganzheitlich betrachtet?“, rief er aus und verlangte von der Ministerin die Korrektur ihrer Aussagen.

Ergänzend verwies der Redner darauf, dass Bayern schon extrem viel pro Naturschutz leiste, beispielsweise durch die KULAP-Maßnahmen. Er plädierte jedoch dafür, dass die bäuerlichen Leistungen für den Naturschutz noch besser honoriert werden müssten. Nicht nur finanziell sondern auch gesellschaftlich, da dieses Natur-Engagement in der Gesellschaft nicht ausreichend verankert sei. Anerkennung sei auch für die jungen Leute wichtig. Denn dauernde negative Presse zur Landwirtschaft, werde ihnen bald vollends die Lust und Freude an desem Beruf nehmen. Dann aber haben alle verloren, weil auch die Biodiversität verloren geht, so Jans.
Andreas Magg (Sontheim) merkte an, dass die Bauernschaft nicht nur für die Kulturlandschaft sorge, sondern auch von der Landwirtschaft leben muss. Jans schloss seine Rede mit folgendem Zitat: „Die Natur braucht uns Menschen nicht! Aber die Menschen brauchen die Natur! Wir müssen alle daran arbeiten!“

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