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Hohe Strafen drohen bei Verurteilung

Allgäuer Tierschutzskandal: Prozess gegen drei Landwirte

Das Bürgerliche Gesetzbuch und die Justitia liegen auf einem Tisch.
Philipp Seitz
am Freitag, 09.06.2023 - 11:56

Die Aufarbeitung des Tierschutzskandals geht weiter. Drei Bauern aus dem Allgäu drohen vor Gericht hohe Strafen.

Bad Grönenbach - Die gerichtliche Aufarbeitung rund um den Allgäuer Tierschutzskandal geht weiter. Ab Ende Juni müssen sich drei Landwirte aus Bad Grönenbach vor dem Landgericht Memmingen verantworten. Einem 67-jährigen Landwirt und seinen beiden Söhnen werden zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen, heißt es dazu in einer Mitteilung des Landgerichts Memmingen. Nach § 17 des Tierschutzgesetzes drohen den Landwirten im Falle einer Verurteilung Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

Die Landwirte leiteten im Jahr 2019 einen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach. Ihnen wird vorgeworfen, 32 Rinder nicht ausreichend behandelt zu haben. Den Tieren seien so erhebliche Schmerzen zugefügt worden. Wie es von der Staatsanwaltschaft heißt, nahmen die drei angeklagten Landwirte das Leid der Tiere „billigend in Kauf“.

Von den 32 betroffenen Tieren wurden 18 geschlachtet und drei euthanasiert. Drei Tiere sind verendet. Das Verfahren wird wegen der besonderen Bedeutung vor dem Landgericht verhandelt. Der Prozess beginnt am 19. Juni. Ein Urteil könnte Mitte Juli fallen. Vor Gericht sollen 19 Zeugen und drei Sachverständige aussagen.

Es ist nicht der einzige Fall, der noch offen ist. Zwei weitere Landwirte haben gegen ein schon gefallenes Urteil Revision eingelegt. Einen 68-jährigen Landwirt hatte das Gericht zu einer Haftstrafe von fünf Jahren auf Bewährung verurteilt, seinen 25-jährigen Sohn Florian zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. (phs)

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