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Waldbesitzer

WBV Parsberg: Von 16 auf 2.000 Mitglieder gewachsen

Waldbesitzervereinigung
Lorenz Märtl
am Mittwoch, 08.01.2020 - 10:17

Die Waldbauernvereinigung Parsberg feiert 50-jähriges Bestehen.

Hollerstetten/Lks. Neumarkt i. d. Opf. - Bei der Gründung waren es 16 Mitglieder, 50 Jahre später zählt die Waldbauernvereinigung Parsberg mehr als 2.000 Mitglieder mit einer Waldfläche von 14.500 ha. Im Gasthaus „Zur Adelburg“ in Hollerstetten wurde mit vielen Gästen Jubiläum gefeiert. „Eine Erfolgsgeschichte“, wie Vorsitzender Martin Schmid betonte, „die auf einer guten Zusammenarbeit des WBV-Teams fußt, an dessen Spitze seit 35 Jahren Geschäftsführer Alois Meier steht und der dafür besonders geehrt wurde. Urkunden und Dankesworte aber gab es auch für ehemalige Vorstände: Robert Stiegler (1970 bis 1986), Johann Schön (2000 bis 2007) und Michael Gruber (2010 bis 2017).

Vorsitzender Martin Schmid ließ die Geschichte der WBV Revue passieren und erinnerte auch an den Zusammenschluss mit der WBV Pettenhofen im Jahr 2000. Neben der Vermarktung widmete man sich in den letzten Jahren verstärkt der qualitativen Weiterentwicklung des Mischwaldes. Dies könne aber nicht darüber wegtäuschen, dass der Wald krank ist. „Er braucht dringend schnelle positive politische Entscheidungen und Unterstützung, damit rasche Veränderungen in der Umweltpolitik umgesetzt werden können“, befand Schmid mit dem Hinweis, „dass unser Wald ein Teil der Lösung in der Klimapolitik ist.“

Klimafreundliche Waldbewirtschaftung

„Unsere Form der Waldbewirtschaftung ist das denkbar klimafreundlichste Verhalten, das es überhaupt gibt“, betonte der Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes Josef Ziegler. Deswegen müssten die Mittel aus der CO2-Bepreisung für den Walderhalt eine Selbstverständlichkeit sein. Sorge bereite ihm aber auch der Veränderungsprozess bei den Waldbesitzern selbst. Ein Großteil sei nicht mehr in der Lage sich selbst um den eigenen Wald zu kümmern. Deswegen werde man diese Wälder nur in Zusammenarbeit professioneller Waldbesitzervereinigungen und starken staatlichen Förder- und Beratungsangeboten erhalten können. Wegen der hohen Kosten werde man mit rein marktwirtschaftlichen Ansätzen nicht mehr alle Waldbesitzer erreichen. Deswegen glaube er fest an den Erfolg der bayerischen Doppelstrategie. Jedem müsse klar sein, dass ohne staatliche Unterstützung der Erhalt der Wälder nicht möglich ist. „Lasst uns trotz aller Herausforderungen mehr über die Chancen als über die Risiken reden, denn Holz ist unser Beitrag für eine gute Zukunft“, sagte Ziegler abschließend.

Füracker ist Mitglied in der WBV Parsberg

Heimat- und Finanzminister Albert Füracker, der selbst Mitglied in der WBV Parsberg ist, sagte, dass der Wald die Menschen intensiv bewegt. Deswegen müsse man auch deutlich sagen, wie es um den Wald steht. Nur durch das Zusammenwirken aller Beteiligten könne der Wald auch in Zukunft bestehen. Wenn man über Kulturwald rede bedeute dies auch, dass man ihn nützen müsse. Das organisiere die WBV und animiere auch dazu Nutzen in den Wald zu bringen. Der Wald sei Nutz- und Erholungsraum und diene als Ökosystem dem Klima- und Artenschutz. Dazu trage auch der Waldumbau bei, dem man in Zukunft noch mehr Bedeutung beimessen müsse.

Der Vorstand der Forstwirtschaftlichen Vereinigung der Oberpfalz, Josef Liegl, nutzt die Gelegenheit die wichtige Rolle der Waldbesitzer in den Mittelpunkt zu stellen. Eine staatliche Förderung könne immer nur eine Unterstützung und kein vollständiger Ersatz dieser Leistung sein. Bayern leiste hier Vorbildliches. Umdenken müsse man aber auch in Sachen Bewirtschaftung. Und deswegen müsse man zu jeder Zeit Holz für den Markt bereitstellen und nicht nur dann, wenn der Preis gut sei. Nur so könne man einen höheren Durchschnittspreis erreichen.