
Die Situation bleibt eine Herausforderung, viele Nordoberpfälzer Teichwirte sind in ihrer Existenz bedroht – so könnte die Situation der Teichwirtschaft in der Oberpfalz aktuell auf den Punkt gebracht werden. Mehr als 4700 Teiche zählt der Landkreis Tirschenreuth, sie prägen das Bild der Kulturlandschaft, tragen maßgeblich zum Erhalt der Artenvielfalt bei und sind ein wichtiger Teil der regionalen Identität – dies belegt auch die Aufnahme der traditionellen Karpfenteichwirtschaft in die Liste der Immateriellen Kulturgüter des Freistaats Bayern im April 2020.
Und doch herrscht unter den Teichwirten immer mehr ein Gefühl der Ohnmacht. Grund für den Ärger ist der Fischotter. Der streng geschützte Räuber breitet sich in Bayern, und insbesondere in der Oberpfalz, weiter aus und zwingt durch Schäden in den Fischbeständen mehr und mehr Teichwirte dazu, aufzugeben und die oft schon vor Jahrhunderten angelegten Gewässer nicht mehr für die Fischproduktion zu nutzen.
Ein altes Kulturerbe gerät bereits in echte Gefahr
Ein Forum für die Sorgen und Nöte der betroffenen Teichwirte sollte jetzt der Runde Tisch bieten, der auf Initiative von Regierungspräsident Axel Bartelt und Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier zum sechsten Mal am Landratsamt Tirschenreuth stattfand. Mit der Frage, wie Teichwirte in der schwierigen Situation unterstützt werden können, beschäftigen sich auch MdL Tobias Reiß, Alfred Stier, stellvertretender Präsident des Landesfischereiverbands, Ely Eibisch, stellvertretender Bezirkspräsident und Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Alexander Horn, Fischotterberater für die nördliche Oberpfalz, Kormoranbeauftragter Tobias Küblböck, Thomas Kurzeck, Projektleiter der Waldnaabaue, Jacob Keller, Ranger des Landkreises, sowie betroffene Teichwirte.