Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Fusion

Schafhaltung: Zusammen läuft es besser

Hauptsache, es schmeckt: den niederbayerischen Schafen wird es wohl egal sein, unter welchem Dachverband sie geführt werden,
Helga Gebendorfer
am Mittwoch, 15.03.2023 - 14:06

Die Fusion der niederbayerischen Schafhaltervereinigungen ist perfekt

Würdigung der Leistungen der Schafhalter: (v.l.) Vorsitzender Helmut Knöll, stellvertretender Bezirkspräsident Sebastian Dickow, Wallersdorfs Bürgermeister Franz Aster, Matthias Hoops, Tiergesundheitsdienst, Ludwig Schütz, AELF Landau/Isar-Pfarrkirchen und Fachberater Werner Hofmann.

Die Vereinigung Niederbayerischer Schafhalter und die Schafhaltervereinigung Bayerischer Wald wollen fusionieren und künftig mit einer starken Stimme die Anliegen des Berufsstandes vertreten. Der Grund: Die langjährige Suche nach einem neuen Vorsitzenden für den 160 Mitglieder starken Bayerwald-Verein blieb erfolglos. Somit wäre die einzige Alternative eine Auflösung der Organisation.

Doch damit gaben sich die Verantwortlichen nicht zufrieden. Stattdessen gingen sie lieber auf ihren Nachbarverein mit derzeit 191 Mitglieder zu, um eine mögliche Fusion auszuloten. Dessen Mitglieder stimmten diesem Ansinnen bei der Jahreshauptversammlung der Vereinigung Niederbayerischer Schafhalter im Vilstaler Hof einstimmig zu und nahmen ihre Kollegen gerne in deren Reihen auf.

„Damit wird der Verschmelzungsvertrag der beiden Vereine in die Wege geleitet und es wird in Zukunft eine gemeinsame Schafhaltervereinigung in Niederbayern geben“, fasste der Vorsitzende der Vereinigung Niederbayerischer Schafhalter Helmut Knöll das Ergebnis zusammen.

Die Schäferei hat Nachwuchsprobleme

Regionales Dankeschön: für seinen Vortrag überreichte Vorsitzender Helmut Knöll (r.) Ludwig Schütz eine geschmeckvolles Geschenk.

Er blickte zudem auf ein gutes Jahr für die Schafhaltung zurück. So stimmte die Nachfrage nach Lämmern und auch die Preise passten. „Wir haben die Lämmer alle zu einem zufriedenstellenden Preis verkaufen können“, lautete sein Fazit.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an den heißen und trockenen Sommer, der teilweise eine Zufütterung erforderte, sowie an die extrem gestiegenen Betriebsmittelpreise, vor allem die Futterkosten. „Unterm Strich kommt fast dasselbe Ergebnis heraus wie jedes Jahr“, meinte er und machte darauf aufmerksam, dass es ohne Förderung nicht gehen würde.

In den Grußworten würdigte Franz Aster, Bürgermeister von Wallersdorf, die Leistungen der Schafhalter. „Es ist ein harter Job. Sie verrichten Tag für Tag und bei jedem Wetter ihre Aufgaben und sorgen für ihre Tiere“, lobte er. Diese liefern Fleisch, Milch und Wolle und sind unverzichtbar für die Landschaftspflege. „Leider fehlt der Nachwuchs in der Schäferschaft“, stellte der stellvertretende BBV-Bezirkspräsident Sebastian Dickow fest. Diese schwindet immer mehr, obwohl sie so wichtig ist. „Natur- und Landschaftspflege kann kein anderer so gut. Wir brauchen sie und sollten sie stärker fördern“, bekräftigte er.

Gleichzeitig beklagte er, dass es in Sachen Wolf keine Regulierung gibt. „Wir müssen die rosarote Brille ablegen, die Nutztiere schützen und wolfsfreie Gebiete einrichten.“ Alles in allem sah Dickow für die Tierhaltung eine gute Zukunft. „Denn alle Produkte werden gebraucht.“

Die Tierhaltung hat einen sehr schwierigen Stand

auf die Landwirte mit der GAP ab 2023 zukommt zeigte den Zuhörern Ludwig Schütz vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau/Isar-Pfarrkirchen auf. Dabei legte er das Augenmerk in erster Linie auf die Neuerungen, die für die Schafhalter relevant sind. „Die Tierhaltung hat einen schwierigen Stand“, betonte er gleich zu Beginn und widmete sich der grundlegend neuen GAP-Struktur. Insgesamt ändert sich relativ viel, wobei extensive Tierhalter künftig eher Fördermittel erhalten können. „Vor allem die Öko-Regelungen sind für Schafhalter interessant“, so Schätz, der jeden Betrieb eindringlich empfahl, die Möglichkeiten für finanzielle Förderungen in Anspruch zu nehmen.