
Fleisch von japanischen Wagyu-Rindern ist bei Feinschmeckern begehrt. Ihr Fleisch gilt als Delikatesse. Nur einzelne Tiere durften in den vergangenen Jahrzehnten Japan überhaupt verlassen. Im Landkreis Landshut grast eine ganze Herde der Edel-Rinder. Sie gehören der Familie Bader, die in Buch am Erlbach rund um die Tiere „eine Welt im Gleichgewicht erschaffen hat“, wie es Thomas Bader ausdrückt.
Das Fleisch der Tiere erfreut sich gerade in der Coronakrise großer Beliebtheit in heimischen Küchen. „Viele Menschen haben durch die Pandemie-Beschränkungen die Lust am Kochen und auf hochwertige und gesunde Zutaten wiederentdeckt“, freut sich Caterina Bader. Die beiden hatten gerade erst wieder Besucher auf dem Hof, diesmal aus der Schweiz. Es waren eidgenössische Wagyu-Züchter, die sich an diesem Tag den Hof erklären ließen, der fast schon „wie gemalt“ umgeben von Feldern, Wald und Wiesen bei Buch am Erlbach liegt.
Miteinander von Genuss und Nachhaltigkeit
Bei solchen Besuchen tauschen sich Rinderzüchter darüber aus, welches Futter für die Tiere am besten ist, wie oft gedeckt wird, wann am besten geschlachtet und mit welchen Kniffen sie noch mehr von dem exquisiten Fleisch erzeugen können. Die Gäste merken aber schon bald, dass es hier noch mehr zu bestaunen gibt.
Denn der Handel mit dem edlen Wagyu-Fleisch ist längst auch in Europa ein erfolgversprechendes Geschäftsmodell. Es gibt Züchter, die damit möglichst viel Geld verdienen wollen, deshalb möglichst viele Tiere halten und die Zucht aus betriebswirtschaftlicher Sicht optimieren.
Bei den Baders läuft es anders. Die Tiere leben hier das ganze Jahr über auf den Weiden und in dem nahen Wald, es gibt lediglich einen offenen Stall, in dem die Tiere Schutz suchen können. Das ist Teil eines Konzepts, das eigentlich ganz einfach und doch sehr komplex ist. Die Baders haben auf ihrem Biohof zugelassen, dass eine kleine Welt entsteht, in der alles im Gleichgewicht ist, jede Kleinigkeit ihren Sinn hat – und zu der neben den Wagyu-Rindern auch Damwild und ein weißes Huhn gehören.