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Herbsttagung

Ortsbäuerinnen: Es gibt noch einiges an Arbeit

Freyung-Grafenau
Eleonore Ladebeck
am Dienstag, 05.11.2019 - 08:04

Auf ihrer Ortsbäuerinnentagung im Landkreis Freyung-Grafenau zeigen die Landfrauen, dass sie viel auf die Beine gestellt haben.

Perlesreut/Lks. Freyung-Grafenau - Die allgemeine Stimmung bei den Bauersfamilien, hervorgerufen durch das Verhalten weiter Teile der nicht-landwirtschaftlichen Gesellschaft ist derzeit sehr schlecht. Dies stellte BBV-Kreisbäuerin Elke Binder bei der Ortsbäuerinnentagung in Perlesreut bei ihrer Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste und der Ortsbäuerinnen fest.

„Niemand denkt mehr darüber nach, dass es die Landwirtschaft ist, die Lebensmittel produziert. Stattdessen werden den Landwirten ständig neue Probleme bereitet“, hielt sie fest. In diesem Zusammenhang ging der Dank der Kreisbäuerin an alle die sie bei der Bewältigung vieler Aufgaben im vergangenen Jahr unterstützten. Mit einem Geschenk bedankte sie sich bei ihrer Stellvertreterin Anita Kaspar-Pleintinger, sowie bei der Mitarbeiterin in der BBV-Geschäftsstelle, Regina Silbereisen.

Einheitsverband ist für Bauern der richtige Weg

Der neugewählte Kreisobmann des BBV, Siegfried Jäger, verwies darauf, dass die Landwirtschaft im Landkreis Freyung Grafenau durch einen Einheitsverband vertreten werden muss. So würden die Landwirte in der heutigen Zeit täglich mit Vorwürfen, Bürokratie und Auflagen geradezu überhäuft. Dabei hob er auch die Diskriminierung durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hervor, „mit dem die Gesellschaft über die Bauern hergefallen ist“, so der Obmann. Die ungerechte Kürzung bei der Ausgleichszulage, die Düngeverordnung mit laufend neuen Auflagen, die Probleme mit dem Borkenkäfer sowie die 5000 ha Grünland, die in der Region durch die Engerlinge zerstört wurden: „Das könne wir doch nicht einfach stehenlassen, als sei nichts passiert“. Jäger sieht eine gute Chance, dass mit der neuen Kreisvorstandschaft, die sehr harmonisch zusammenarbeite, einiges für die Bauern getan werden könne. Wichtig sei ihm, dass die Bevölkerung wieder dafür sensibilisiert wird, wie bedeutsam die Landwirtschaft ist.

Die „neuen “ Aktivitäten im Kreisverband lobte auch Regina Silbereisen von der Geschäftsstelle. Sie stellte unter anderem die Klimastrategie des BBV vor, bei der die Land- und Forstwirtschaft nicht der Verursacher sei, sondern ein Teil der Lösung der CO2–Problematik. Die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger lobte die Bäuerinnen für ihre großartigen Leistungen, Hauswirtschaftsdirektorin Brigitte Blaim ging auf die Angebote durch die Erlebnisbäuerinnen ein und erinnerte an den „Waldgesundheitstag“. So wie die Krankenkassen Geld für Heilbäder einsetzen, sollte dies auch für Waldaufenthalte möglich sein.

Aktivitäten und Aktionen des vergangenen Jahrs

Kreisbäuerin Elke Binder stellte die Aktivitäten und Aktionen des vergangenen Jahrs vor. Dazu zählen die vielen Exkursionen und Besuche, die Frauen im BBV konnten auch mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen aufwarten wie dem Treffen der niederbayerischen Landfrauenchöre in Grafenau.

Kräuterpädagogin Monika Bauer informierte die Bäuerinnen über Wildkräuter aus der Natur und was man alles daraus herstellen kann. Monika Bauer ist verheiratet hat drei Kinder und bewirtschaftet in Großmisslberg einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 55 Zuchtschweinen. Das Sammeln von Kräutern ist in der Zeit von April bis September möglich, informierte sie. Dabei sollte man immer eine Regel im Kopf haben: „Ein Drittel für mich, ein Drittel stehen lassen und ein Drittel für den nächsten Sammler“.

Zum Abschluss gab Kreisbäuerin Binder noch einige Termine mit auf den Weg. Der wichtigste sei am 29 November, dann besucht Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Landfrauen in Freyung-Grafenau.