Die Vertreter des BBV nutzten die Gelegenheit, den Politikern ihre Anliegen zu erläutern. Kreisobmann Georg Sachsenhauser zählte zu den aktuellen Brennpunkten die Nitratwerte im Grundwasser und die Lage der Messpunkte. Zudem forderte er eine Kennzeichnung auf der Verpackung über die Herkunft der Lebensmittel wie Milch und Fleisch. Schließlich kam er noch auf die Biber-Population und den mit ihnen verbundenen Probleme für die Landwirtschaft zu sprechen.
„Heile Welt“ kann nicht die richtige Lösung sein
Kritik übte auch Bezirksdirektor Peter Huber. Demnach führt die Menge an Auflagen und Vorschriften im Inland zur Reduktion der Produktion, während gleichzeitig Tiere und Erzeugnisse aus dem Ausland importiert werden, wo der Tierschutz nicht so hoch aufgehängt wird wie in Deutschland.
Insgesamt ergebe sich daraus eine negative Bilanz. „Wir können nicht bei uns die heile Welt schaffen und dann im Ausland einkaufen“, stellte er fest und forderte gleiche Rahmenbedingungen in den EU-Ländern. Auch Kreisbäuerin Angelika Graf und ihre Stellvertreterin Rosi Kalb setzten sich für einheitliche Tierschutz-Standards in allen EU-Ländern ein.
Es braucht endlich wieder faire Bedingungen
Beide Politiker bekannten sich zur Landwirtschaft. „Die Coronakrise hat die Wichtigkeit betont“, bekräftigte Oßner. Er sprach sich für faire Wettbewerbsbedingungen aus – sowohl mit dem Ausland als auch im Inland. Als weiteres Problem nannte er die zunehmende Entfremdung der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft. Auch Loibl brach eine Lanze für die Familienbetriebe und deren Förderung aus EU-Mitteln. Sie ging vor allem auf die Bereiche Ferkelkastration sowie Wolf, Biber und Co. ein. „Wir hoffen, dass sich unsere Anliegen in der Agrarpolitik wiederfinden“, machten sie deutlich.