In einer festlichen Veranstaltung im Prunksaal des Landshuter Rathauses konnten 54 neue Meisterinnen und Meister der Landwirtschaft ihre Meisterbriefe in Empfang nehmen, 15 von ihnen erhielten wegen ihrer besonders guten Abschlusszeugnisse auch den Staatspreis des Freistaates. Franziska von Krezmar, seit heuer Bereichsleiterin für Ernährung und Landwirtschaft an der Regierung von Niederbayern, begrüßte die neuen Meisterinnen und Meister, dazu viele Ehrengäste und Verbandsvertreter zu einem, wie sie unterstrich, sehr erfreulichen Anlass.
„Sie erhalten heute den Lohn Ihrer Mühen“, unterstrich die Bereichsleiterin. Dies sei ein Grund zum Gratulieren und zum Feiern und vor allem ein gutes Zeichen der Zuversicht für die Landwirtschaft in Niederbayern“.
Wichtiges Gerüst aus Wissen und Können

Der Präsident des BBV in Niederbayern, Siegfried Jäger aus dem Landkreis Freyung-Grafenau, unterstrich die Bedeutung der Landwirtschaft nicht nur in Niederbayern.
„Jeder Mensch ist auf die Bäuerinnen und Bauern angewiesen. Egal, ob es um die Ernährung geht oder um die Landschaftspflege oder viele andere Bereiche: Ohne uns geht es nicht“. Er sei deshalb stolz darauf, dass wieder so viele junge Leute zur Meisterprüfung angetreten sind und jetzt als Meisterinnen und Meister ihr Wissen und Können nutzen und weitergeben können. „Ihr alle habt Euch jetzt ein wichtiges Gerüst aus Wissen und Können gebaut für Euer Leben, aber bitte vergesst nicht, dass in diesem Leben auch die Familie und die Freunde ihren Platz brauchen, sie dürfen nicht vernachlässigt werden“, appellierte Jäger.

Die Mahnung, mit dem Lernen nicht aufzuhören, hörten die jungen Leute von Stefan Sedlmayer, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft: „Mit Beharrlichkeit und Fleiß, mit Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen haben Sie die höchste Stufe der beruflichen Bildung erreicht und damit ein tragfähiges Fundament für Ihre Zukunft gebaut“, unterstrich er. Dies sei auch der Grund, warum die Absolventinnen und Absolventen als junge gut ausgebildete Fachkräfte gesucht und dringend gebraucht werden – nicht nur am eigenen Betrieb, sondern auch bei den verschiedenen Akteuren und Unternehmen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. „Bitte bringen Sie sich mit Ihrem fundierten Wissen, aber auch mit all der Leidenschaft, die sie mitbringen, in ihrem Beruf ein. Denn die Herausforderungen sind zwar groß, aber auch die Chancen, etwas Positives zu bewegen sind einzigartig in diesen Zeiten“, appellierte Stephan Sedlmayer.
Die Arbeitsbelastung im Auge behalten
Die Meisterbriefe übergab Dr. Claudia Hafner aus dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium. In ihrem Grußwort sprach sie von den vielen Herausforderungen, denen sich die Bäuerinnen und Bauern stellen müssen. „Sie müssen heute mehr denn je strategisch denken und dabei die Wirtschaftlichkeit, die Anforderungen der Gesellschaft, technologische Entwicklungen, Umweltaspekte und letztendlich die Gesetzgebung in das eigene Denken und Planen einbeziehen“, hielt sie fest, forderte aber auch dazu auf, dabei die Ziele der Familie und die Arbeitsbelastung des Einzelnen im Auge zu behalten.
Außerdem bat Dr. Claudia Hafner darum, in Gesprächen mit anderen jungen Bäuerinnen und Bauern immer wieder darauf hinzuweisen, welchen persönlichen Nutzen die Aus- und Weiterbildung hat, nicht nur für das Wissen, sondern auch für die persönliche Weiterentwicklung und den Ausbau von Netzwerken.
Für gute Bildung ist es niemals zu spät
Die niederbayerischen Meisterpreisträger in diesem Jahr sind Simon Hirler (Erin), Stefan Pollersbeck (Arnstorf), Johannes Berger (Ruhstorf), Thomas Krieger (Bayerbach), Andreas Attenberger (Velden), Sabine Fuchs (Unterdietfurt), Christian Furthmeier (Inkofen), Stefan Hauslbauer (Schönau), Sabrina Kiesl (Wiesenfelden), Johannes Mitterer (Massing), Kerstin Schiebelsberger (Mitterskirchen) und Christian Sigl (Innernzell).
Für die neuen Meisterinnen und Meister sprach Johannes Berger aus Ruhstorf an der Rott das Schlusswort der Festveranstaltung. Mit seinen 31 Jahren sei er zwar, so Berger, „ein etwas älterer Absolvent“, aber: „Für eine Ausbildung oder Weiterbildung ist es nie zu spät“, hielt er fest und zitierte das Sprichwort „Übung macht den Meister“, wobei er hinzufügte: „Ich kann sagen, wir haben die letzten Jahre jede Menge geübt!“
Aus dem Austausch wurden Freundschaften
Er zählte auf, was in der Ausbildung zum Meistertitel alles geleistet werden musste, erwähnte dann aber noch einen besonderen, wenn auch nicht „offiziellen“ Ausbildungsteil: „Der Austausch war schon eine besonders wichtige Sache. Wir konnten uns gegenseitig kennenlernen und somit neue Bekanntschaften und zum Teil innige Freundschaften schließen, die hoffentlich noch lange halten werden. Wäre dies ein Prüfungsteil, hätten einige von uns mit Sicherheit eine Eins im Zeugnis stehen!“
Herzliche Worte des Dankes sprach Johannes Berger an alle Eltern, Ausbilde rund an die Prüferinnen und Prüfer: „Sie alle haben das Beste gegeben, um ihr Wissen weiterzugeben. Was wir hier gelehrt bekommen haben, kann uns niemand mehr nehmen. Lasst uns dies nun in die Tat umsetzen, denn jetzt sind wir Landwirtschaftsmeister und somit meistern wir unsere Zukunft!“
Die Meisterinnen und Meister 2022
Lks. Landshut: Andreas Attenberger (Velden/Vils), Lisa Büchl (Hohenthann), Manuel Forster (Wurmnsham), Michael Huber (Altfraunhofen), Michael Kreilinger (Geisenhausen), Thomas Krieger (Bayerbach), Alexander Limmer (Baierbach).
Lks. Passau: Jihannes Berger (Ruhstorf), Manuel Doppelhammer (Bad Füssing), Korbinian Fesl (Untergriesbach), Andreas Hofmann (Wegscheid), Leonhard Huer (Thyrnau)Markus Huber (Fürstenzell), Tobias Roßmeier (Pocking), Michael Schmidlehner (Malching), Julian Wasner (Haarbach), Florian Zach (Hutthurm).
Lks. Rottal-Inn: Sabine Fuchs Unterdietfurt), Stefan Hauslbauer (Schönau), Simon Hirler (Ering), Johannes Mitterer (Massing), Stefan Pollerspeck (Arnstorf), Kerstin Schiebelsberger (Mitterskirchen), Michael Schnall (Postmünster), Andreas Uhrmann (Massing).
Lks. Straubing-Bogen: Hannes Chrisam (Perkam), Daniela Hastreiter (Hunderdorf), Sabrina Kiesl (Wiesenfelden), Sebastian Prechtner (Kirchroth), Stefanie Schütz (Rattiszell), Maximilian Schwachula (Oberschneiding), Sebastian Wagner (Aholfing)
Regensburg (zugehörig zu Straubing): Georg Bayer (Pfatter), Christian Furthmeier (Inkofen).
Lks. Deggendorf: Thomas Ammer (Moos), Stephanie Brebeck (Stephansposching), Fabian Knöckl (Osterhofen), Maximilia Mattis (Osterhofen), Josef Memminger (Schöllnach).
Dingolfing-Landau:Sebastian Eisgruber (Marklkofen), Thomas Häglsperger (Frontenhausen), Katharina Heißenhuber (Eichendorf), Christoph Jaud (Simbach b. Landau), Christian Ostner (Marklkofen), Konrad Ruhstorfer (Pilsting), Stefan Alban Wagner (Wallersdorf).
Freyung-Grafenau:Markus Bauer (Eppenschlag), Tobias Jakob (Jandelsbrunn), Michael Kroiß (Innernzell), Simon Manzenberger (Hinterschmiding), Josef Pscheidt (Eppenschlag), Christian Sigl (Innernzell), Tobias Sterr (Innernzell).