
Passau Schule auf dem Bauernhof: Darunter stellen sich auch viele bäuerliche Betriebe immer noch den Besuch von Kindern aus der Grundschule, höchstens vielleicht noch aus der 5. oder 6. Klasse vor. Doch es geht auch anders, wie jetzt beim Besuch der 10. Klasse eines Passauer Gymnasiums auf dem Betrieb der Familie Huber in Untereichet, bekannt auch als „Haindlhof“, deutlich wurde.
Positiv überrascht waren die Ehrengäste aus Landwirtschaftsverwaltung und Bauernverband von der Aufmerksamkeit der Teenager, die zwar durchaus ihr eigenes Bild von der Landwirtschaft hatten, sich aber, ebenso wie ihre Gastgeber Kathi und Andreas Huber, gerne auch andere Meinungen anhörten.
Dabei gibt es – wohl ein Zeichen der Zeit – nur wenige Berührungspunkte zwischen den Schülern und der Landwirtschaft: Auf die Frage, wie viele von ihnen aus einer Landwirtschaft kommen, rührte sich kein Finger, ebenso auf die Frage, ob man sich denn eine Zukunft in einem landwirtschaftlichen Beruf vorstellen könnte. „Wer von Euch ist Vegetarier?“ – darauf gab es dann mit fast 50-prozentiger Zustimmung eine klare Antwort. Überraschend: Auch Bäuerin Kathi Huber gestand zu, dass sie beim Essen auf Fleisch verzichtet.
Anspruchvoller Beruf mit viel Wissen

Das sind anspruchsvolle Berufe, die viel Wissen und Können erfordern, dies unterstrich Leitender Landwirtschaftsdirektor Robert Schnellhammer, Leiter der Passauer AELF. Umso wichtiger sei es, in der Öffentlichkeit darzustellen, dass diese Kompetenz der Landwirte auch dafür eingesetzt werde, Lebensmittel in höchster Qualität zu erzeugen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Ziel der Aktion „Erlebnis Bauernhof“, zu der auch der Besuch am Haindlhof zählte, sei es, die Landwirtschaft auch wieder ein Stück mehr in die Mitte der Gesellschaft zu holen, wo sie, davon ist Schnellhammer überzeugt, ihren Platz verdient hat.
Stellvertretender Landrat Hans Koller, Land-, Gast- und Forstwirt, bedankte sich bei Familie Huber sehr herzlich für die Einblicke in ihren Arbeitsalltag. „Lebensmittel sind Mittel zum Leben“, hielt er fest und plädierte dafür, sich beim Einkauf an der Regionalität zu orientieren, denn: „Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten mit viel Verantwortungsgefühl für die Heimat, für die Tiere und für die Verbraucher“, machte Koller deutlich.
Multimedial an das Thema Milch herangeführt
Wie wird aus Gras Milch und daraus dann bester Joghurt? Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler mit Interesse nach. Zur Einführung gab es einen Film, den Familie Huber drehen hatte lassen, um in den Betrieb einzuführen. Milchwirtschaft und die Direktvermarktung von Milchprodukten bilden die betriebliche Basis des Haindlhofs, Joghurt und Käse werden verkauft.