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Landschaftspflege

Koordination für „Eh-da“-Flächen

Eh-da-Flächen-Kelheim:jo
Helga Gebendorfer
am Dienstag, 25.02.2020 - 15:32

„Der Landkreis Kelheim blüht auf“. Unter diesem Motto werden in den kommenden Jahren ungenutzte kommunale „Eh-da“-Flächen naturschutzfachlich gepflegt und zu einem grünen Netz durch den gesamten Landkreis ausgebaut.

Kelheim - Aktive Unterstützung erhält nun diese Idee durch Michaela Powolny, zukünftige Projektkoordinatorin, die in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V. die Maßnahmen umsetzen wird.

Kernziel des Projektes ist die Schaffung bzw. der Erhalt von ökologisch wertvollen Strukturen vorrangig auf kommunalen Flächen, wozu vor allem kommunale „Eh-da Flächen“ im Fokus stehen, also Offenlandflächen in Agrarlandschaften mit ihren Siedlungsbereichen, die weder einer landwirtschaftlichen Nutzung noch einer naturschutzfachlichen Pflege unterliegen. Diese Flächen sollen als Habitat für ausgewählte Tier- und Pflanzenarten oder als Vernetzungsstruktur zwischen Habitaten dienen, womit ein wichtiger Schritt in Richtung Biotopverbund erreicht werden kann. Ein weiteres Ziel ist die Akzeptanzförderung für naturschonende Pflegekonzepte in der Bevölkerung.
Die Eh-da Flächen wurden anhand einer geodatenbasierte Landschaftsanalyse für den gesamten Landkreis Kelheim ermittelt. Die Analyse durch ein externes Fachbüro ergab eine Gesamtfläche von 3293 ha und eine Flächenanzahl von 80 386 „Eh-da“ Flächen im gesamten Landkreis. Von diesen wird sich nur ein Teil für eine naturschutzfachliche Aufwertung eignen.
Für die Umsetzung der Maßnahmen mit Umsetzungsbegleiterin Michaela Powolny gilt folgender Ablauf: Auswahl der Flächen im Hinblick auf ökologische Wertigkeit und Eignung, Flächenbegutachtung mit naturschutzfachlicher Zielformulierung, Priorisierung der Flächen, Erstellung eines Pflegekonzeptes zum Erhalt bzw. zur Aufwertung der Fläche, Beantragung von Fördergeldern (z. B. Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien), Abwicklung der Durchführung über Bauhof, Landwirte oder Freiwillige.

Neben den bereits identifizierten Eh-da Flächen sollen aber auch Flächen aufgenommen werden, die von Kommunen, Privatpersonen oder Vereinen zur Verfügung gestellt werden, sofern ein naturschutzfachliches Ziel formuliert und damit eine ökologische Verbesserung erreicht werden kann.