„Jeder kann ein Kitzretter sein“: So lautet der Wunsch und Appell des Eggenfeldener Tierarztes Alexander Horak. Er hat ein ungewöhnliches Crowdfunding-Projekt auf einer Plattform der Sparkasse Rottal-Inn gestartet: Wenn genügend Geld zusammenkommt, dann soll damit der Kauf einer Drohne ermöglicht werden, die mit einem Wärmeerkennungssystem ausgerüstet ist. Mit diesem System ist es möglich, Rehkitze zu retten, die nach Horaks Überzeugung immer noch viel zu oft Opfer von landwirtschaftlichen Maschinen werden.
Kitze sind bei der Mahd nicht gut zu erkennen

Das Thema bewegt viele Tierfreunde, aber auch Landwirte und Jäger in der Region: Immer wieder werden Rehkitze, die sich im hohen Gras vor Feinden verborgen halten, beim Mähen getötet. „Die Landwirte können von ihren großen Maschinen herab die sehr gut versteckten Tiere nicht rechtzeitig erkennen“, so Tierarzt Horak, der deshalb den Landwirten auch keinen Vorwurf machen möchte: „Es macht ja niemandem Freude, so ein Tier zu töten und es ist kein schöner Anblick, wenn man dann das Muttertier dabei beobachtet, wie es nach dem Kitz sucht“, so Horak.
Doch auch ganz praktische Gründe sprechen dafür, die Kitze zu retten: Das Grüngut, das als Futter gemäht wird, ist für eine Verfütterung nicht mehr geeignet. Deshalb ergreifen Bäuerinnen und Bauern auch selbst die Initiative, Helfer laufen vor der Mahd die Wiesen ab, „aber leider werden dabei immer noch hilflose Tiere übersehen“, weiß Horak.
Drohen kostet rund 12.000 €
Mit einer hochwertigen und rund 12.000 Euro teuren Drohne will Dr. Horak mit seinem ehrenamtlichen Helferteam diesem „Tier- Drama“, wie er es nennt, ein Ende machen. „Viele Landwirte in der Region werden von der Anschaffung profitieren“, wie der Jäger, Tierarzt und leidenschaftliche Naturschützer betont. Horak engagiert sich seit Jahrzehnten für eine intakte Umwelt und schafft mit eigenen Mitteln kleine Naturoasen und Biotope, um den Tieren einen Rückzugsort zu bewahren. „Mir ist es wichtig, dass wir gut mit Flora und Fauna umgehen“, betont er. Sein „Herzensprojekt“ sei jetzt die Drohne, mit deren Hilfe er noch mehr Rehe vor dem Mähwerk retten will.