
Landshut - Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber übte in ihrer Rede vor allem Kritik an der Regierung in Berlin, insbesondere an Agrar-Minister Cem Özdemir. Der Bundesregierung warf sie vor, dass die zehn Milliarden Euro Soforthilfe für afrikanische Länder zur Bewältigung der Hungersnot „peinlich, sogar pervers“ wären, denn „Geld zum Essenkaufen ist der falsche Weg“, es wäre unsere Verantwortung, die Ursachen für den Hunger in der Welt zu bekämpfen.
Heftige Kritik übte sie auch am „Green Deal“ der EU: „Wenn wir unsere Produktion herunterfahren, dann müssen wir das durch Importe ausgleichen“, betonte Kaniber und zollte hier ungewöhnlicherweise auch den Potentaten in Russland und China Respekt – die hätten „verstanden, wie wichtig es ist, das eigene Land mit Lebensmitteln zu versorgen“, und halten deshalb Getreide zurück, anstatt es am Weltmarkt zu verkaufen. Deutschland hingegen mache sich abhängig von Lieferungen aus anderen Ländern.
Lebensmittelproduktion sichern
BBV-Präsident Siegfried Jäger sprach sich ebenfalls dafür aus, die Lebensmittelproduktion der Heimat zu sichern und zu verstärken, beispielsweise sollten Planungen zur Wiederbewässerung von Ackerböden, die wieder Moore werden sollen, eingestellt werden.
Minister Hubert Aiwanger plädierte für eine schnelle Lösung der Energiefragen und er warnte davor, dass beispielsweise die Produktion von Düngemitteln in Deutschland mangels Energie zum Erliegen kommen könnte. Gerd Kreibich