Kronach - Der Borkenkäfer hat in den vergangenen Jahren vielen Fichten im Landkreis Kronach den Garaus gemacht. Die Prognose von Dr. Michael Schmidt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kulmbach fällt dennoch vorsichtig positiv aus: „Wir haben mit Unterstützung des BBV extrem viel erreicht, auch wenn wir das Problem noch nicht ganz im Griff haben.“

Bei der digitalen Kronacher BBV-Kreisversammlung verwies Forstdirektor Schmidt, der das AELF in Kulmbach leitet, in diesem Zusammenhang auf das Sonderprogramm des Freistaates Bayern zum Erhalt der Schutzwälder, das seinesgleichen suche.
Aber mit einem Programm allein sei es nicht getan. Die tüchtigen Waldbesitzervereinigungen und Waldbauern im Landkreis Kronach hätten mit Unterstützung der Förster den Ball aufgenommen und bei der Beseitigung des Käferholzes hart angepackt. Schmidt warnte davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: „Der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. Uns steht ein neues Käferjahr ins Haus.“
Allerdings sei man besser vorbereitet als im vergangenen Jahr. Wenn dann auch noch die Witterung passe, es kühl und feucht werde, dann werde man das Käferproblem im Frankenwald in den Griff bekommen, zeigte sich der Fachmann vorsichtig optimistisch. Die Aufforstungen im nördlichen Teil des Landkreises mit seinen vielen kahlen Stellen könnten Forstverwaltung und Waldbauern dann gemeinsam angehen.
Weichen für die Zukunft stellen
Schmidt stellte fest: „Mit der gemeinsamen Agrarpolitik werden die Weichen für die Zukunft im ländlichen Raum gestellt.“ Er wünschte sich, dass Konflikte schnell ausgeräumt würden und in einen nationalen Strategieplan mündeten. Mit seinen Äußerungen hatte der Amtsleiter der Europaabgeordneten Ulrike Müller den Ball zugespielt, die den 65 Teilnehmenden bei der digitalen Versammlung einen Einblick in die Agrarpolitik gewährte. „Wir werden auf einen Kompromiss hinarbeiten, mit dem alle leben können“, versicherte Müller. Als eine Chance für die Landwirtschaft sah sie die nationalen Strategiepläne, die ein zentrales Elemente der Reform seien.