Bei der zweiten „Hoffnungsandacht“ der Oberpfälzer Landwirte, organisiert von „Land schafft Verbindung“ am Franziskusmarterl im Taxöldener Forst ermutigte der Schwandorfer Altlandrat die Bauern, ihre Anliegen und Interessen gegenüber dem Verbraucher und den politischen Entscheidungsträgern vehement zu vertreten.
Öffentliche Diskussion läuft derzeit schief
Gemeinsam mit dem Marterl-Betreuer Wolfgang Nowak ist Schuierer derzeit in der Oberpfalz unterwegs und geht in die Schulen, um die Jugendlichen zu bürgerlichem Engagement aufzurufen. Gerade beim „bäuerlichen Widerstand“ sei der Nachwuchs gefragt, um dessen Zukunft es schließlich gehe. Den Verbraucher forderte Schuierer auf, beim Einkauf auf die Regionalität der Produkte zu achten.
Jürgen Donhauser, Diakon und Landwirt aus Moos in der Gemeinde Kümmersbruck, will die Öffentlichkeit wachrütteln und den Verbraucher darauf aufmerksam machen, „dass in der öffentlichen Diskussion etwas schief läuft“. Der Betreiber eines Schweine- und Mastbetriebes kennt die „deprimierte Stimmungslage auf den Betrieben“, fühlt sich und seine Kollegen „bei der einseitigen Diskussion“ an den Pranger gestellt und möchte sich und seinem Berufsstand Hoffnung machen.
Auswüchse einer falschen EU-Agrarpolitik
Martina Rötzer ist eine Landwirtin aus Hiltenbach im Landkreis Cham. Auch sie hat sich der Bewegung „Land schafft Verbindung“ angeschlossen und prangert die Auswüchse „einer verfehlten EU-Agrarpolitik, die bäuerliche Familienbetriebe in Existenznot bringen“ an. „Wir sind durchaus für Fortschritte offen“, sagt Rötzer, „aber sie müssen sinnvoll sein“. In ihren Fürbitten erbat sie Gottes Hilfe „für die bäuerlichen Familien, die Angst um ihre Existenz haben“. Die Bäuerin vermisst die Wertschätzung von Seiten der Bevölkerung. „Dabei sorgen die Landwirte für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung“, so Rötzer weiter. Der Bauer führe „einen rechtschaffenen Lebenswandel“, verdiene Respekt für seine Arbeit und lasse sich die öffentlichen Diffamierungen nicht mehr länger gefallen.
Georg Straller, Mitglied im Bundesvorstand der „Freien Bauern“, ist empört, „dass die erhöhten Nitratwerte im Grundwasser pauschal den Landwirten angelastet werden“.
Der Schweinemäster aus Ipflheim verweist auf Einträge aus Siedlungen, Kläranlagen, Kanalisationen und Deponien, die nirgendwo berücksichtigt werden. Straller macht deutlich: „Wir Bauern wirtschaften so, dass wir unseren Kindern eine saubere Umwelt hinterlassen.“