Gestiegene Wahrnehmung für die Landwirtschaft
Als einen Aspekt der Corona-Krise nannte Mayer die verstärkte Wahrnehmung der Landwirtschaft vor allem als Versorger mit guten Nahrungsmitteln und den Verlass auf die kleinen Strukturen. Andererseits erfolge der Zeitenwandel „in einer Geschwindigkeit, wie es ihn noch nie gegeben hat“, stellte Mayer fest.
Die Politik tue sich schwer damit, dieser Entwicklung gerecht zu werden. „Die Politik hat den Pfad der Fachlichkeit verlassen“, kritisierte der Kreisobmann – Beschlüsse würden immer häufiger Ideologien folgen und damit für Landwirte zu mehr Kosten und Bürokratie führen.
Anhand der geplanten Regelungen für Bewässerung vertiefte Mayer diesen Gesichtspunkt. „Im Landkreis Regensburg haben wir keinen Wassermangel, sondern eher einen Wasserüberschuss. In der Summe drücken diese Aspekte auf die Seele der Bauern“.
Rote Gebiete sind immer ein Thema
Zu den heiß diskutierten Inhalten der aktuellen Agrarpolitik gehören die „Roten Gebiete“, also Flächen mit (scheinbar) hohen Nitratwerten. Die Kritik der Bauernschaft zielt stark auf die Mess- bzw. Prüfstellen, die nicht selten weit von den Agrarflächen entfernt sind oder keinen Bezug dazu haben. Daher fordert der Kreisobmann einen stärkeren Realismus, eine Verkleinerung der Gebiete und Erhöhung der Messstellen.
„Die Auswirkungen für die betroffenen Gebiete sind dramatisch, die niedrigere Düngung wirkt sich auf die Qualität aus“, konkretisierte Mayer. Rosemarie Messner unterstrich dies. Die für ihren Betrieb in Taimering zuständige Messstelle liege in Wiesent – viele Kilometer und unterschiedliche Grundwassersituationen entfernt.
Schließlich wiesen die BBV-Vertreter noch darauf hin, dass Kläranlagen oft nicht zu 100 Prozent das Abwasser filtern können und so auch Chemikalienreste (Waschmittel usw.) in die Flüsse gelangen.