Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Ernte 2020

Hopfen und Gerste: Stolz sein auf die erzeugte Qualität

Hopfen_b2
Helga Gebendorfer
am Donnerstag, 22.10.2020 - 12:47

Ehrung der besten Hopfen- und Gerstensieger aus Niederbayern.

Die ersten Eindrücke von Ernte und Qualität der Rohstoffe Hopfen und Braugerste liefert traditionell die Gersten- und Hopfenschau vom Gerstenbauverband Moosburg, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Erding sowie von der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Moosburg. Coronabedingt fielen die begleitende Herbstschau und das Volksfest aus, doch die Gersten- und Hopfenbonitierung wurde durchgeführt. Die verdienten Sieger wurde in kleinem Rahmen in die Schäfflerhalle eingeladen und für ihre Leistung prämiert.

Wichtige Grundstoffefür ein süffiges Bier

Hopfen_b1

„Sie können stolz sein auf die Qualitäten, die Sie produziert haben“, stellte Georg Schweiger, 1. Vorsitzender des Gerstenbauverbandes Moosburg, bei der Begrüßung der Gäste fest und brachte den Landwirten seine Anerkennung zum Ausdruck. Bier ist nach seinen Worten ein bayerisches Urgetränk und mit den angelieferten Gersten- und Hopfenproben sind die Grundstoffe für ein „g’scheites, süffiges Bier“ ausgestellt.

Auch Vizelandrätin Anita Meinelt und Bürgermeister Josef Dollinger gratulierten den Siegern und bedankten sich bei allen Beteiligten, die die Bonitierung unter schwierigen Bedingungen organisierten und durchführten. „Sie repräsentieren eine bodenständige und naturbezogene Landwirtschaft und versorgen die Menschen mit Lebensmitteln“, betonte der Bürgermeister. Gleichzeitig zeigte er Verständnis für deren Sorgen und Nöte, wie die zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen. „Sie müssen akzeptable Produktionsbedingungen und auskömmliche Preise bekommen“, forderte er.

2020 war ein ordentliches Jahr für den Hopfen

In den Fachkritiken ließen Dr. Markus Herz, LfL für die Braugerste, und Johann Portner, LfL für den Hopfen das Vegetationsjahr Revue passieren. So ging in Bayern die Sommergersten-Anbaufläche um 6500 ha zurück und mit 54,1 dt/ha konnte ein gutes Ertragsniveau erzielt werden. Krankheiten breiteten sich aufgrund des trockenen Frühsommers wenig aus. Auch der Rohproteingehalt mit 10,9 % und der Vollgerstenanteil mit 94,6 % fielen gut aus. „2020 war also ein ordentliches Jahr“, lautete die Bilanz von Herz.
Dieses Jahr wurden 81 Erzeuger- und elf Handelsmuster aus 15 Landkreisen bewertet. Die niederbayerischen Landkreissieger sind Reinhard Mindigl aus Bodenkirchen im Kreis Landshut und Alfons Hammerl aus Riedenburg im Kreis Kelheim.
„Ertrag und Qualität gut“, fasste Portner für den Hopfen zusammen. Für die Sonderkultur sind nach seiner Auskunft die Niederschläge immer rechtzeitig gefallen. Als Besonderheiten zählte der Fachmann starken Peronospora-Druck, verspätete Entwicklung bei Wachstum und Blühbeginn, Hopfenwelke, Citrus Bark Cracking Viroid sowie regionale Wind- und Sturmschäden auf.

71 Hopfenmuster wurden für „gut“ befunden

Zur Bonitierung wurden insgesamt 71 Hopfenmuster aus fünf Landkreisen abgegeben, die von der Kommission als gut bewertet wurden. Die Sieger nach Sorten: „Hersbrucker“ Konrad Brunner, Unterhartheim, „Hallertauer Mittelfrüher“ Anton Wittmann, Eichelberg, „Saphir“ Anton Büchl, Winkelsbach, „Spalter Select“ Christoph Kellerer, Obermettenbach, „Hallertauer Tradition“ Simon Zellner, Pötzmes, „Perle“ Sebastian Kürzinger, Eichelberg, „Hallertauer Magnum“ Joseph Schuster, Preinerszell, „Hallertauer Taurus“ Georg Nutz, Oberulrain, und „Herkules“ Joseph Schuster, Preinerszell. Alle Erzeuger der bestbewerteten Proben erhielten Glückwünsche zu ihrer besonderen Leistung im Dienst des Hopfenanbaus in der Region.