Oberhöcking/Dingolfing-Landau „So kann es nicht weitergehen“, meinte der Vorsitzende des Fleischerzeugerrings Landshut (FER) Thomas Schindlbeck bei der Vertreterversammlung im Gasthaus Schachtner und fügte hinzu: „Die Schweinehaltung steckt in einer Misere und die Landwirte mit ihren Familien kämpfen ums Überleben.“ Dafür gibt es seiner Auskunft nach mehrere Gründe. „Es ist nicht ein Faktor, beispielsweise der Preis, sondern es sind viele Maßnahmen und Faktoren, welche die Schweinehalter mürbe machen“, erklärte er.
Politik wurde mit Sorgen und Nöten konfrontiert

Der Vorsitzende freute sich aber darüber, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber begrüßen zu können und er nutzte die Möglichkeit und konfrontierte sie mit den Sorgen und Nöten der Branche. „Ist die momentane Situation so manchen Verantwortlichen oder Politiker gerade recht?“, fragte er kritisch und zitierte eine Aussage aus der Politik: „In Deutschland muss sich der Tierbestand um die Hälfte verringern.“ Dabei sei die Afrikanische Schweinepest gerade recht gekommen, denn durch den Wegfall der Exporte entstand ein großer Wettbewerbsnachteil gegenüber der europäischen Konkurrenz, merke er an.
„Ist der Politik und den Verantwortlichen nicht klar, dass in Bayern und Deutschland eine Selbstversorgung mit Fleisch aus heimischer Produktion notwendig ist? Und dass es nicht sein kann, dass wir vom Ausland abhängig werden, wo mit anderen Standards als im Inland gearbeitet wird?“, hinterfragte Schindlbeck, der sich mit seinen Schweinehalter-Kollegen klare Antworten aus dem Vortrag der Ministerin erhoffte: „Hat die bayerische Veredelung noch Zukunft?“, wollte er wissen.
Auch nach der Krise gibtes Schweinehaltung
Ministerin Kaniber sicherte den Zuhörern ihre Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Veredelungswirtschaft zu und war überzeugt, dass es auch nach der Krise Schweinehaltung geben wird – aber anders. Der einzige Weg sei, gemeinsam ein Netzwerk zu spannen. Es würden sich Marktlücken auftun, die der eine oder andere nutzen könne.