München - Schwer im Ton vergriffen hat sich ein Nutzer auf der Facebook-Seite des Wochenblattes. Ende 2021 war dort ein Videointerview mit Michael Gstatter gepostet worden, in dem der Ortsobmann von Bergen (Landkreis Traunstein) über die Sorgen der Weidetierhalter spricht, nachdem der später zum Abschuss freigegebene Wolf dort mehrfach im Ort gesichtet worden war und Weidetiere gerissen hatte.
Der Inhalt missfiel einem Nutzer derart, dass er sich in den Kommentaren unter dem Beitrag zur Äußerung hinreißen ließ (wörtlich zitiert): „Vielen Dank für Ihre Hetzjagd gegen den Wolf sie sind somit auf einer Stufe lit [sic!] den Nazis die Flüchtlingslager angreifen, vielen Dank für gar nichts.“
Ein Zeichen setzen
Doch dieser Kommentar könnte für den User nun Konsequenzen haben. Als Vertreter der Weidetierhalter und Landwirte will der Bayerische Bauernverband es dabei nicht bewenden lassen. Oberbayerns BBV-Bezirkspräsident Ralf Huber stellte Strafanzeige und Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft München I, mit Bitte um Prüfung, ob der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegt. „Man muss hier ein Zeichen setzen“, begründet Huber diesen Schritt. „Wir haben mit Nazis absolut gar nichts zu tun.“ Bauern mit Nazis gleichzusetzen und so in der Diskussion zum Schweigen zu bringen, sei „einfach unterirdisch“.