Zu einer Mahnwache am Feuer haben sich Vertreter des Bauernverbandes mit ihrem Präsidenten Walter Heidl sowie viele Landwirte am Sportplatz Ganacker getroffen, um ihren Protest gegen das geplante Insektenschutzgesetz kundzutun. Dieser geht auf das im Jahr 2019 von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm „Insektenschutz“ zurück, weshalb vor einem Jahr auch große Protestaktionen bundesweit stattgefunden hatten. Zeitgleich zur Mahnwache fanden Protestkundgebungen in ganz Deutschland statt, wie BBV-Präsident Walter Heidl wissen ließ.
Mehrere Hundert Hektar in der Region betroffen
Verbotsstrategie, die gar nichts bringen kann
Was das Bundesministerium mache, sei eine Verbotsstrategie, die überhaupt nicht wirken werde. Es sei in den Augen der Landwirte eine Enteignung der Felder und Wiesen. Das habe schwerwiegende Folgen gerade für den Ökolandbau. Landwirte, die noch Kulap-Prämien erhielten, werden demnächst nichts mehr erhalten, sagte er. Wenn kein Pflanzenschutz erlaubt sei, sei nur noch Öko machbar. Das werde dann aber auch nicht mehr gefördert. „Darüber ist man sich eigentlich noch gar nicht so recht bewusst. Wir Landwirte im Königsauer Moos sind vielleicht noch weniger betroffen als die Landwirte, die Ackerflächen in einem Vogelschutzgebiet haben.“ Es gebe zum Beispiel viele Obstanbaugebiete in FFH-Gebieten. „Uns Landwirten hat man erklärt, da kann man Landwirtschaft betreiben wie vorher auch, und jetzt auf einmal kommt diese große Klatsche. „Ja was machen wir denn, wenn unsere Ernten bedroht sind von Schädlingen?“
Zum Thema Insektenschutzgesetz setzen sich Bauernpräsident Walter Heidl und der Bauernverband vor den entscheidenden Beratungen für Korrekturen ein:
Bei Walter Heidl werden Erinnerungen wach
BBV-Präsident Heidl könne sich noch gut erinnern an eine Podiumsdiskussion in Cham im Jahre 2004. Bei der Ausweisung der FFH-/Natura2000-Gebiete sei vom damaligen Umweltminister Schnappauf betont worden, es dürfe weiterhin ordnungsgemäß gewirtschaftet werden, es gebe keine Einschränkungen für die Bauern. Damals war Heidl noch niederbayerischer BBV-Präsident. „Fakt ist jetzt: Genau in diesen Vogelschutz- und FFH-Gebieten verbietet man den Pflanzenschutz. Dagegen wehren wir uns aktiv."
Für Landwirt Saxstetter fielen dem Insektenschutzgesetz viele Agrarumweltmaßnahmen zum Opfer, die so oft und gern beworbene Zusammenarbeit von Umwelt und Landwirtschaft werde damit zerstört, sagte auch Landwirt Sebastian Dickow. Die Kosten verblieben bei den Landwirten, diese seien zwar für die Pflege der Flächen zuständig, dürften darauf aber nichts mehr machen. „Da muss unbedingt nachgebessert werden,“ so Sebastian Dickow.