Landshut – Im Landshuter Schlachthof ist es erneut zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Das bestätigte ein Sprecher von Vion dem Wochenblatt. Demnach wurde der Schlachtbetrieb vorerst eingestellt. Dieser Schritt hat nach Angaben von Vion aber keine unmittelbaren Auswirkungen: Von täglich 3500 zur Schlachtung in Landshut vorgesehenen Tieren können 700 pro Tag auf andere Schlachtstätten, beispielsweise nach Vilshofen und Crailsheim, gebracht werden. 2800 bleiben demzufolge auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Bei Vion bestehen nach Angaben des Unternehmenssprechers in der Schlachtung etwa 40 Arbeitsplätze. Der Betrieb in der Zerlegung, Verpackung und im Versand laufe allerdings unabhängig von dem Stopp in der Schlachtung weiter, sagte der Sprecher. Erst im Dezember 2020 kam es zu Infektionen im Landshuter Schlachthof. Am Standort Landshut arbeiten, wie Vion damals informierte, rund 400 Beschäftigte.
64 Mitarbeiter in Quarantäne
Laut Vion befinden sich derzeit 64 Mitarbeiter des Schlachthofes in Quarantäne, 40 davon seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Viele der infizierten Mitarbeiter seien doppelt geimpft. Wie es zu dem Coronaausbruch in dem Schlachthof kam, könne nicht nachvollzogen werden. Vion selbst betont, dass die Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter „weit über den gesetzlichen Standards und Vorgaben“ liegen. So teste Vion seit Mitte September die Mitarbeiter zweimal in der Woche mit einem PCR-Test. Zudem werde den Mitarbeitern, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, auch zweimal wöchentlich ein Schnelltest angeboten. „Wir können leider nicht sämtliche Einfallstore für das Virus komplett schließen“, sagte ein Unternehmenssprecher.
Wann der Betrieb in der Schlachtung wieder aufgenommen wird, ist derzeit offen. Wie es vom Unternehmen heißt, wird davon ausgegangen, dass in den kommenden Tagen wieder ausreichend Mitarbeiter aus der Quarantäne zurück in den Betrieb kehren können. Zuvor soll es allerdings Testungen geben, erst dann werde abschließend entschieden, sagte der Sprecher.
Infektionen im vergangenen Jahr
Im Dezember 2020 hatten sich in dem Landshuter Schlachthof der Firma Vion 43 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Ende November 2020 waren rund 100 Mitarbeiter in Vilshofen mit dem Virus infiziert worden. Zum 1. Dezember 2020 hatte Vion für die Kernbereiche Schlachtung, Zerlegung und Verpackung 180 Mitarbeiter fest eingestellt. Geschäftsführer Ulrich Steinemann erklärte damals dazu: „Wir hatten bereits im Frühsommer erklärt, dass Vion sich vom System der Werkverträge verabschiedet. Zum 1. Dezember 2020 haben wir jetzt für die Kernbereiche Schlachtung, Zerlegung und Verpackung 180 Mitarbeiter fest eingestellt und beschäftigen somit direkt rund 400 Menschen bei Vion in Landshut.“