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Feldtag

Die Böden zukunftsfähig machen

Fuchgruber_b1
Gerd Kreibich Portrait
Gerd Kreibich
am Mittwoch, 23.03.2022 - 20:02

Im Landkreis Rottal-Inn findet ein großer Feldtag statt. Es geht um das wertvollste Gut: den Boden.

Falkenberg/Lks. Rottal-Inn - Es gibt in der ganzen Natur keinen wichtigeren, keinen der Betrachtung würdigeren Gegenstand als den Boden.“ Dieses Zitat des zu seiner Zeit in ganz Deutschland bekannten Bodenkundlers Friedrich Albert Fallou aus dem Jahr 1862 nimmt sich Christian Fuchsgruber besonders zu Herzen. Der Bodenprofi und Landwirt ist Berater für die Initiative boden:ständig in Niederbayern.

Am Mittwoch, 6. April, findet ein großer Feldtag auf seinem Betrieb in Falkenberg im Landkreis Rottal-Inn statt – mit dem beliebten Referenten Max Stadler, bekannt auch als der „Regenwurmpapst“. Erwartet werden Besucherinnen und Besucher aus ganz Ostbayern.

Ein großes Programm aus Theorie und Praxis

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von boden:ständig im Amt für ländliche Entwicklung Niederbayern, den Ämtern für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Pfarrkirchen/ Landau an der Isar sowie Ingolstatt/Pfaffenhofen an der Ilm und der BBV-LandSiedlung.

„Um unser wertvolles Gut, den Boden zu schützen, wollen wir verschiedene Aspekte rund um das Thema Boden und Gewässerschutz erläutern“, erklärt Fuchsgruber im Gespräch mit dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Dabei werden theoretische und praktische Inhalte zur konservierenden Bodenbearbeitung für Boden- und Gewässerschutz vorgestellt. Beginn der Veranstaltung ist um 9 Uhr im Gasthaus Binderberger in Kasten bei Falkenberg. Im Anschluss daran geht es zum praktischen Teil auf das Feld von Christian Fuchsgruber ganz in der Nähe.

Sein Betrieb ist Demonstrationsbetrieb für Boden- und Gewässerschutz des Landwirtschaftministeriums. Besprochen werden die Themen Bodenchemie, Bodenleben, Gewässerschutz im Landkreis, Umsetzung in der Praxis, Zwischenfruchteinarbeitung, Bestimmungsübung des Bodens, konservierende Bodenbearbeitung für Boden- und Gewässerschutz in Theorie und Praxis.

Es referiert auch der „Regenwurm-Papst“

Die Einführung am Morgen übernehmen Maximilian Gerl (AELF Landau-Pfarrkirchen) und Maximilian Frank (ALE Niederbayern). Sie berichten von den Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre mit konservierender Bodenbearbeitung.  Christian Fuchsgruber selbst wird zum Thema „Bodenfruchtbarkeit stabilisieren und erhöhen: Ressourcen des Bodens verbessern und effizient nutzen, Gewässer schützen“ sprechen.

Dann ist Max Stadler vom AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen an der Reihe. Er hat das Thema „Gewässerschutz in der Praxis“ übernommen und gilt als anerkannter Spezialist für die Entwicklung und Einarbeitung angepasster Produktionsverfahren mit dem jeweiligen Betriebsleiter. Dabei arbeitet er mit engagierten Landwirten zusammen, um mit ihnen einen individuellen, innovativen Weg für den Schutz von Gewässer und Boden zu finden, der genau auf den Betrieb passt. Im Mittelpunkt steht für ihn, die Kreativität und Innovationskraft der Landwirte so zu fördern, dass sie selbst ins Handeln kommen. „Das hat auch finanziell einen Vorteil für die Bauern, denn gesunde Böden bringen mehr Leistung“, erklärt Stadler.

Um Erfahrungen in der boden:ständig-Kulisse geht es beim Beitrag von Ruth Brummer und Anton Meier, beides erfahrene Berater am  AELF Landau-Pfarrkirchen.

Nach der Mittagspause sollen sich die Praktiker austauschen:
An der Station 1 findet eine Simulation zu Niederschlägen und Versickerung statt. Gezeigt werden soll, wie Wasser in der Fläche gehalten werden kann. 
Der „Bodenkoffer“ wird an der Station 2 gezeigt. Er dient dazu, die Bodenfruchtbarkeit einfach zu bestimmen. 

An der Station 3 geht es Max Stadler wieder darum, den  Boden für die Zukunft fit zu machen.

Um 15 Uhr findet der Zwischenfruchtumbruch statt mit einem Vergleich von technischen Lösungen und Glyphosateinsatz. Zu sehen werden sein:
 Kerner Corona-Grubber mit Stachelwalze, 
Horsch Terrano-Grubber mit Schneidflügeln, 
Horsch Joker-Kurzscheibenegge,  
ZEX Sommer-Kreiselmulcher, 
Forigo-Fräse,
Heko-Ringschneider.

Breites Engagement für die Zukunft der Böden

Boden:ständig ist eine Initiative der Ländlichen Entwicklung im Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Das Motto von boden:ständig lautet: Das Machbare jetzt tun! Landwirte bewirtschaften ihre Fläche so, dass sie Wasser besser speichern können und der Boden dort bleibt, wo er hingehört. 
Gemeinden und Landwirte engagieren sich gemeinsam, um den Wasserabfluss in der Flur zu bremsen und Wasser in Rückhaltungen zu speichern. Auch die Landwirtschaftsämter engagieren sich besonders für nachhaltige Bodenbearbeitung und gesunde Gewässer. 

Amtsleiter Josef Eichenseer vom AELF Landau-Pfarrkirchen macht deutlich: „Christian Fuchsgruber ist als unserer Demonstrationsbetrieb ein verlässlicher Partner. Wir bringen uns sehr gerne beim Feldtag ein als Amt mit unseren Mitarbeitern. Ich hoffe auf gute Beteiligung bei dieser spannenden Veranstaltung, da die Thematik noch nicht gelöst ist. Wir müssen unsere Landwirtinnen und Landwirte weiter sensibilisieren, um eine wirksame Bodenbedeckung bis weit in den Vegetationsbeginn hinein sicherzustellen.“