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Flächenerfassung

Biotopkartierung im Landkreis Freyung-Grafenau

Landschaftspflege
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Freitag, 31.07.2020 - 10:45

Kartierer nehmen ab August dieses Jahres den Landkreis unter die Lupe.

Die Maßnahme erfolgt im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Freyung-Grafenau. Über die Aktualisierung der Biotopkartierung gab das LfU bei der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung im Landratsamt Freyung-Grafenau Auskunft.

Vor über 30 Jahren wurde zum ersten Mal die Biotopkartierung im Landkreis Freyung-Grafenau durchgeführt. Das Wissen soll jetzt auf den neuesten Stand gebracht werden.  Die Biotopkartierung beeinflusst Kommunen, Naturschutzbehörden, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen bei ihrer täglichen Arbeit, wie die Planung und Beurteilung von Bauvorhaben und Maßnahmen zum Schutz der Natur.

Entschädigung für Grundeigentümer auf deren Fläche ein Biotop festgestellt wirdsoll über das Vertragsnaturschutzprogramm erfolgen. Anträge sind bei der Naturschutzbehörde am Landratsamt zu stellen.  Landwirte können für die biotoperhaltende Nutzung oder Pflege von Biotopflächen ein Entgelt erhalten. Rund eine Million Euro Fördergelder fließen dadurch jährlich in den Landkreis.

Kosten in Höhe von 800.000 €

Landschaftspflege

Im Jahr 2018 wurden bereits in einem Teil des Landkreises Tier- und Pflanzenarten untersucht. Nach einem bayernweiten Stopp der Biotopkartierung im Frühjahr 2019 wird ab August 2020 das beauftragte Fachbüro aus Deggendorf die Arbeiten fortsetzen. Die Ergebnisse der Kartierung liegen voraussichtlich im Sommer 2024 vor. Über 800.000 Euro stellt der Freistaat für die Naturinventur im Landkreis Freyung-Grafenau zur Verfügung.

Bei der letzten Kartierung wurden ca. 2.700 Biotope mit einer Gesamtfläche von rund 5.300 Hektar erfasst. Dies entspricht einem Biotopanteil von ca. 5,4 Prozent im Landkreis.

Vor dem Start der Geländearbeiten erhalten die Gemeinden im Landkreis, die lokalen Behörden, die Interessenverbände der Grundeigentümer und Bewirtschafter sowie die Naturschutzverbände ein Informationsschreiben des LfU.

Das beauftragte Büro soll frühzeitig mit dem Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde Kontakt aufnehmen und auf Wunsch den Zeitplan der Arbeiten persönlich vorstellen. Die Naturschutzbehörde am Landratsamt in Freyung und das LfU stehen den Bürgern für weitere Auskünfte zur Verfügung.

An der Gemeindeverwaltung liegt die neue Informationsbroschüre des LfU „Lebensräume erfassen und gemeinsam Bewahren“ zur Information für Grundeigentümer und Bewirtschafter aus: www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_nat_00374.htm