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Entwicklung

Bioprodukte aus der Heimat boomen

Biomilch
Lorenz Märtl
am Freitag, 14.05.2021 - 09:01

Die Profilierung über Qualität und Regionalität sowie eine enge Kundenbindung sind der Schlüssel zum Erfolg. Aber es gibt noch mehr zu beachten.

Neumarkt Den Weg zum Biobetrieb zeigten im Rahmen eines Online-Seminars die Bio-Modellregionen Neumarkt, Amberg-Sulzbach und Naturparkland Oberpfälzer Wald auf. Die Projektmanagerinnen Sandra Foistner (NM), Annika Reich (AS) und Cornelia Strigl (Oberpfälzer Wald) zeigten sich sehr erfreut über das große Interesse von Umstellungswilligen.

„Bio aus der Heimat boomt“, stellte kürzlich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fest und verwies auf den Erfolg des Landesprogramms „BioRegio Bayern 2020“, mit dem der Freistaat das selbst gesteckte Ziel der Verdoppelung des Ökolandbaus in den Jahren 2010 bis 2020 (von ca. 190 000 ha auf 385 000 ha) erreicht hat. Bis Ende des Jahrzehnts sollen 30 % der landwirtschaftlichen Fläche in Bayern ökologisch bewirtschaftet werden.

Landkreis Neumarkt steht an der Öko-Spitze

Den höchsten Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen der genannten Öko-Modellregionen weist Neumarkt mit einer Quote von zehn Prozent der Betriebe und 14 Prozent der Fläche auf. Das sind 196 Betriebe mit knapp 9000 ha. In Amberg-Sulzbach sind 144 Betriebe mit einer Fläche von 4869 ha ökozertifiziert. Im Naturparkland Oberpfälzer Wald liegt der Anteil bei 6,7 % (49 der 727 Betriebe in dieser Öko-Modellregion bewirtschaften knapp 1800 ha).

Der Regionalberater für die Oberpfalz Konrad Meier stellte Naturland vor, einen der größten internationalen Ökoverbände mit über 70 000 Landwirten und 800 Verarbeitern in 52 Ländern. In Bayern zählt man knapp 3000 Mitgliedsbetriebe.

Lesen Sie mehr: Corona steigert die Nachfrage nach Bio. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern sieht steigende Chancen für Biobauern.

Angebot muss nochmehr gebündelt werden

Elisabeth Remlein vom Fachzentrum Ökologischer Landbau am AELF Neumarkt, zuständig für die Oberpfalz und Mittelfranken, erörterte Rechtsgrundlagen, den Verlauf einer Betriebsumstellung, die wichtigsten Anforderungen und Veränderungen in Pflanzenbau und Tierhaltung sowie die Kulap-Förderung.

2030 sollen in Bayern 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Bio sein. Einen Beitrag von "Unser Land" zum Thema sehen Sie hier:

Dr. Norbert Bauer von der Domspitzmilch zeigte die Chancen für Biomilch auf, und Michael Schanderl von der Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern vermittelte einen Überblick über Geschäftsfelder, Lager- und Aufbereitungseinrichtungen sowie Dienstleister der EZG. Er verdeutlichte, wie wichtig die Bündelung des Angebots auf Erzeugerseite für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Erzeugermärkte ist.

Profilierung über Qualität und Regionalität sowie enge Kundenbindung seien der Schlüssel zum Erfolg. Allerdings sei Ökoerzeugung und -vermarktung nur dann eine Alternative zur konventionellen Vermarktung, wenn alle Akteure sich als Glieder einer fairen Wertschöpfungskette betrachten, betonte Schanderl.