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Meisterfeier

Berufsabschluss: Ein Tag für die Zukunft

Rene Spanier
am Mittwoch, 30.10.2019 - 10:25

An 69 Landwirtschaftsmeister aus Niederbayern wurden die Meisterbriefe übergeben. Und zum ersten Mal wurden gleichzeitig die Meisterpreise verliehen.

Mit den Worten „Heute ist ein hoher Tag für die Landwirtschaft, ein Tag für die Zukunft“ gratulierte der niederbayerische BBV-Präsident Gerhard Stadler am Freitag im Lands­huter Rathausprunksaal den 69 neuen Meisterinnen und Meistern in der Landwirtschaft. Sie alle, darunter waren auch sieben Frauen, erhielten an diesem Tag ihre Meisterbriefe überreicht. Erstmals wurden in diesem Rahmen auch die Meisterpreise der Bayerischen Staatsregierung an die 14 Besten verliehen. Der Beste war Daniel Schneider aus Altenbuch mit einem Notendurchschnitt von 1,17. 
Zahlreiche Ehrengäste waren zum Festakt gekommen. Regierungspräsident Rainer Haselbeck sagte in seiner Begrüßung: „Sie sind die Zukunft der niederbayerischen Landwirtschaft.“ Er gratulierte den jungen Leuten, die mit Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen ihr Ziel erreicht haben. „Wir haben hier einen hochqualifizierten Nachwuchs in der Landwirtschaft“, stellte Haselbeck fest. Der Regierungspräsident ermunterte die Landwirte, in optimaler Verbindung von Ökologie und Ökonomie hervorragende Lebensmittel herzustellen.

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Wichtig: Der Dialog mit der Gesellschaft

„Heute ist ein hoher Tag für die Landwirtschaft“ betonte BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler in seiner Rede. Er stellte heraus, dass die Landwirte eine hohe Verantwortung haben, weil sie Lebensmittel herstellen. Deshalb würden sie auch die nötige Wertschätzung verdienen. Er ermunterte sodann die jungen Meister, selbstbewusst an ihre Aufgaben heranzugehen. Er empfahl ihnen ferner, auf die weiterführende Höhere Landbauschule zu gehen, um den Agrarbetriebswirt abzulegen. Stadler bezog auch zu den aktuellen Diskussionen wie dem Volksbegehren zum Artenschutz und offenen Fragen in der Tierhaltung Stellung und meinte: „Wir müssen den Dialog mit der Gesellschaft führen, aber bitte auf einer sachlichen Ebene. Weiterentwicklungen hat es in der Landwirtschaft schon immer gegeben. Aber die Bauern müssen mitgenommen werden. Und es müssen ihre Leistungen gewürdigt werden.“ Stadler rief zudem in Erinnerung, dass beim Betriebsleiter am Ende auch die Ökonomie stimmen müsse, dies würde in den Diskussionen oftmals vergessen.

Abschließend brach der BBV-Bezirks­präsident eine Lanze für den Bauernstand: „Landwirtschaft ist eine Berufung. Ich freue mich immer, wenn ich sehe, mit wie viel Herzblut ihr bei der Arbeit seid.“ Die Landwirte seien hervorragend ausgebildet. Er ermunterte die Eltern, langsam die Verantwortung an ihre jungen Meister abzugeben. Und die jungen Meister ermunterte Stadler, sich im Dialog mit der Gesellschaft einzubringen. Denn sie sind jetzt die Experten und es gebe viele, die noch nicht so gut Bescheid wüssten.

Die Nachhaltigkeit schon in die Wiege gelegt

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Die Festansprache hielt Pfarrer und Diözesanseelsorger Udo Klösel. Auch er sah den Beruf des Bauern als Berufung. Er beschrieb die 69 jungen Meister als „nachhaltig, vielfältig und meisterlich“. Denn dem Bauern sei die Nachhaltigkeit bereits in die Wiege gelegt. Er kenne den Wert des Bodens und achte auf seine Fruchtbarkeit, pflege und erhalte sie und gebe sie weiter. Die Landwirte seien vielfältig ausgebildet. „Heute bekommt ihr es schwarz auf weiß, dass ihr meisterlich seid“, so Pfarrer Klösel und gab den 69 jungen Landwirten den Segen Gottes mit.

Mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft

Landshuts Bürgermeister Erwin Schneck stellte heraus, dass die 69 jungen Meisterinnen und Meister bestens ausgebildet worden sind. Sie erhalten mit ihrem Meisterbrief das Rüstzeug für die nächsten Schritte. Und das Rüstzeug heißt: Beste Aus-, Fort- und Weiterbildung. 
Die Meisterpreise verlieh Bildungsreferent Dr. Michael Karrer im Bayerischen Staatsministerium. Er meinte: „Die vergangenen Monate waren für die Landwirtschaft nicht immer einfach. Vieles ist zusammengekommen. Das Volksbegehren, offene Fragen in der Tierhaltung, die Düngeverordnung. Die Bevölkerung formuliert Ansprüche wie nie zuvor. All das hinterlässt Spuren.“ Karrer stellte heraus: „Es darf aber nicht sein, dass sich unsere Junglandwirte entmutigt von den Höfen abwenden!“

Der Jahrgangsbeste Daniel Schneider durfte die Abschlussrede halten. Er wünschte sich eine Politik, die Grund und Boden schützt, sowie eine Gesellschaft, die Demut vor den Lebensmitteln und eine Wertschätzung für die Landwirte aufbringt. Nur so würden sich auch in der Zukunft junge Menschen für die Landwirtschaft als Beruf und Aufgabe entscheiden.

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