Maßlos enttäuscht zeigten sich Bürgermeister Jürgen Fundke und Landwirt Martin Krautstorfer nach der Sitzung des Petitionsausschusses im Bayerischen Landtag. Die Abgeordneten hatten es nicht mehrheitlich befürwortet, dass das Gebiet rund um Weng weiterhin als sogenanntes „Benachteiligtes Gebiet“ zählt. Damit wird die Neuabgrenzung nicht nachgebessert und die Flächen fallen aus der Förderkulisse. Und das, nachdem sie nun 30 Jahre lang als „Bergbauern-Gebiet“ galten.
Neuabgrenzung sorgt nach wie vor für Ärger
Die Neuabgrenzung der „Benachteiligten Gebiete“ in Bayern ist 2019 in Kraft getreten. Und sie sorgt nach wie vor für Ärger. Auch wenn sich der Prozentsatz der geförderten Gebiete insgesamt erhöht hat, sind durch die Neubewertung bisher anerkannte Flächen durch das Raster gefallen. Das hat vor allem landwirtschaftliche Flächen rund um Weng bei Bad Griesbach getroffen.
Vor 30 Jahren wurden diese in das Register der „Benachteiligten Flächen“ aufgenommen. Damals auch erst, nachdem sich die Verantwortlichen vor Ort ein Bild gemacht hatten, und die steilen, schlecht zugänglichen und felsigen Hänge begutachtet hatten.
„Die Münchner waren damals erstaunt, dass wir Flächen auf über 500 Meter Höhe und mit einer Steigung von bis zu 30 Prozent haben“, erinnert sich Landwirt Krautstorfer und fügt hinzu: „Vor allem der ehemalige Landtagsabgeordnete Konrad Kobler hat uns damals sehr geholfen.“
Nachteil durch neue Berechnungsweise
Nun, nach über drei Jahrzehnten, verlangte die EU eine Neuanpassung. Grundlage der Neuabgrenzung ist eine neue Berechnungsart, der nicht mehr die Landwirtschaftliche Vergleichszahl, sondern die Ertragsmesszahl zugrunde gelegt wird. Das Ergebnis: Manche Gebiete wurden neu aufgenommen, anderen dagegen wurde die „Benachteiligung“ aberkannt. Genau das ist in Buchet passiert und seit über einem Jahr kämpfen die hiesigen Landwirte mit Martin Krautstorfer an der Spitze dagegen an.
Einfach nur am grünen Tisch entscheiden
Große Enttäuschung über die Entscheidung
Keine Chance gegen den Beschluss der Mehrheit
Landwirt Martin Krautstorfer hat für das Votum im Ausschuss absolut kein Verständnis. „Ich bin vor allem von der CSU sehr enttäuscht. Man hat uns im Stich gelassen, um nicht noch andere auf den Plan zu rufen. Aber wir waren es doch, die eine Petition eingereicht haben – warum ging es dann nicht um unser ganz konkretes Anliegen?“ Mit der Niederlage abfinden wolle man sich aber nicht. „Auch wenn wir für manchen unbequem sind, aufgeben werden wir auf keinen Fall, dafür ist die Sache zu wichtig!“