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Milchverwertung

ASP kann für Milchverwertung zum Problem werden

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Externer Autor
am Montag, 01.02.2021 - 09:49

Seit dem ASP-Ausbruch in Brandenburg vor einigen Monaten ist die Gefahr eines Auftretens in Bayern ebenfalls in greifbare Nähe gerückt.

Wirtschaftlich wäre mit umfassenden Handelsbeschränkungen bei lebenden Tieren, aber auch bei deren Fleisch und verarbeiteten Produkten zu rechnen und in der Folge mit einem Rückgang der Schweinebestände.

Wichtige Verwertung könnte gefährdet sein

Da die Verwertung hochwertiger Nebenprodukte der Milchindustrie in der Schweinemast eine entscheidende Verwertungssäule für die Milchanlieferung darstellt, ergäbe sich hieraus eine direkte Konsequenz auf die Milchproduktion.

„Sollte sich durch die Afrikanische Schweinepest ein Rückgang der Hausschweinbestände ergeben, fallen wichtige Verwertungswege für unsere Nebenprodukte weg“, so Geschäftsführender Vorstand der BMI in Landshut, Winfried Meier bei einem Gespräch mit den beiden SPD-Politikerinnen MdB Rita Hagl-Kehl (MdB) und Ruth Müller (MdL).
„Wir vergeben pro Tag fünf Lkw-Ladungen voll mit Permeatmelasse an die Schweinemast“, erklärte BMI-Vorstandsvorsitzender Dr. Obersojer den beiden Politikerinnen. „Die landwirtschaftliche Produktionskette ist ein geschlossener Kreislauf und außer der Schweinemast gibt es für Sauermolke und Permeatmelasse derzeit keinen geregelten Verwertungsweg.“
Weniger produzieren und somit weniger Nebenprodukte erzeugen geht nicht: Die Landwirte müssen ihre Kühe melken, die Milch muss verarbeitet werden.

Produktion kann nicht beschränkt werden

Um eine praktikable Lösung für den Fall der Fälle parat zu haben, hat sich die BMI daher rechtzeitig mit der Politik in Verbindung gesetzt. „Ich freue mich, dass wir hierzu früh genug ins Gespräch kommen können“, bewertet die Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin am Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz Rita Hagl-Kehl das Engagement der BMI-Führung. Die rechtliche Klärung für die Zulassung einer zweiten Verwertungssäule der Milchnebenprodukte, etwa über die Vergärung in Biogasanlagen, müsse sorgfältig vorbereitet werden, um als Notfallplan einsatzfertig in der Schublade zu liegen, wenn der Ernstfall eintreten sollte, so die Politikerin.

Lösungen müssen jetzt gefunden werden

„Wir sind uns einig, dass die beste Verwertung der hochwertigen Nebenprodukte der Milchverarbeitung die Verfütterung ist“, fasste Ruth Müller den Konsens der Gesprächsrunde zusammen. „Wir werden aber selbstverständlich unsere politischen Möglichkeiten nutzen, um alternative Verwertungswege z. B. in Biogasanlagen oder durch ein zeitlich begrenztes Ausbringen auf geeigneten Ackerflächen zu überprüfen“, stellten die beiden Politikerinnen fest. Dabei sei natürlich bewusst, dass man mit dem Finden und Beschreiten von Lösungswegen nicht zulange warten dürfe: „Wir müssen vorbereitet sein“, lautet der Konsens.