Dingolfing Der MR Dingolfing-Landau mit seinen 1608 Mitgliedern stellte seine Jahresbilanz zum ersten Mal online vor – in normalen Zeiten ohne Pandemie findet die Jahreshauptversammlung in Mamming mit mehreren hundert Mitgliedern statt. Christoph Gnambs leitete als stellvertretender Vorsitzender die Jahreshauptversammlung.
Geschäftsführer Helmut Bauer legte beeindruckende Zahlen vor: Der Verrechnungswert, der in verschiedenen Bereichen erwirtschaftet wurde, betrug 7,74 Mio. €. Bauer stellte die verschiedenen Gemeinschaften mit ihrem breiten Angebot vor. Insbesondere die Betriebshilfe und die Zusammenarbeit mit der Dorfhelferinnenstation seien wichtige Bereiche in der MR Arbeit.

Im seinem Rückblick erinnerte Bauer an die Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden Willi Haselbeck und den Erfolg der Plattform „Das Land hilft“, die Landwirte und freiwillige Erntehelfer zusammenbrachte. Dennoch habe das Fehlen der ausländischen Saisonarbeitskräfte vielen Betrieben Probleme bereitet.
„Die Maschinenringe in Deutschland haben eine Plattform kreiert, auf der alle Partner, die Mitgliedern Sonderkonditionen einräumen, zu finden sind“, wie Julia Eder von der Vereinigung der deutschen Maschinenringe erläuterte. Außerdem stehe die „MR Ring App“ zur Verfügung, auf der alle Informationen zum MR Dingolfing gewissermaßen „to go“ zu finden sind.
Ein positives Ergebnis erzielt
Das landwirtschaftliche Jahr laufe trotz Corona weiter, wie der Geschäftsbericht zeige, stellte Gnambs fest. Es werde sowohl in der Landwirtschaft als auch in der MR Geschäftsstelle intensiv gearbeitet, verwies er auf das positive Ergebnis.
Dr. Markus Gandorfer vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung in Ruhstorf sprach über Digitalisierung in der Landwirtschaft. Er beschäftigt sich mit seinem Team mit Digital Farming, der Standort Ruhstorf möchte vor allem mit Agrarrobotik bekannt werden. Weitere Aufgabenfelder liegen in der Sensorik am Rind, der Sensorik zur teilflächenspezifischen N-Düngung sowie der Erprobung und Bewertung von Satellitendaten. Außerdem habe man immer die Akzeptanz in der Landwirtschaft, aber auch in der Gesellschaft im Blick, um mit geeigneten Aktivitäten darauf zu reagieren, wie Gandorfer deutlich machte.
Derzeit lege man auf 14 ha Fläche die „LfL Future Farm Ruhstorf“ an. Eine wichtige Basis für weitere Entwicklungen ist das Wissen um die Technik, die bereits in der Landwirtschaft angewandt wird, deshalb wurden in einer Umfrage Daten abgefragt.
Elektronische Ackerschlagkarteien sind weit verbreitet, wie Gandorfer verdeutlichte: Bei Feldrobotik planen laut einer Befragung rund fünf Prozent demnächst eine Anschaffung.
Ein deutlicher Prozess in Gang
Alles, was es derzeit in diesem Bereich zu kaufen gibt, stammt nicht von etablierten Herstellern, wie der Experte herausstellte. Er habe aber den Eindruck, dass hier ein deutlicher Prozess in Gang ist. Um das Thema voranzubringen, wolle man in Feldtagen die Technologie vorführen.
„Der Treiber für Agrarrobotik müssen ökologische Überlegungen sein und nicht in erster Linie ökonomische“, machte Dr. Markus Gandorfer in seinem Vortrag deutlich. Agrarrobotik werde in der Landwirtschaft vieles weitreichend verändern, so sein Fazit. Doch sollten diese Änderungen immer auf ihre Sinnhaftigkeit hin überprüft werden.